Misanthropic Might - Menschenhasser
Falk 
Ich denke, man muss kein Hellseher sein um prophezeien zu können, dass MISANTHROPIC MIGHT mit ihrem zweiten Album „Menschenhasser“ keinen Innovationspreis gewinnen werden – und das wollen die vier Herren aus Österreich auch gar nicht, vollkommen klar. Für alle, die in dieser Hinsicht etwas auf der Leitung stehen, hat man von Seiten Black Skull Records aber noch so Reizbegriffe wie „keifendes Trommelfeuer“, „brausender Gitarrensturm“, „Todeswalze“ und „Panzerwagen“ im Promo-Text untergebracht, so dass auch der letzte schwarzmetallische Spätzünder schnallt, dass man es hier nicht mit experimentellem Black Metal zu tun hat.
Damit ist prinzipiell auch schon alles gesagt: MISANTHROPIC MIGHT zelebrieren geradlinigen, nahezu schnörkellosen Black Metal, der sich in gehobener Geschwindigkeit bewegt und wirklich souverän in Klang gegossen wurde. Ihre Instrumente beherrschen die Wiener Musiker, die auch bei PARENTAL ADVISORY aktiv sind und dort eher dem Death Metal huldigen, auch ganz ordentlich. Durch die sonstigen Aktivitäten der Headfuck-Crew (sic!) bekommen die acht Songs an einigen Stellen eine leichte Death-Schlagseite, auch thrashige Klänge können sich im schwarzen Gebräu nicht ganz verstecken – insgesamt ist „Menschenhasser“ jedoch ein ziemlich generisches Stück Black Metal.
Folgerichtig(?) gehen etwas „gewagtere“ Ideen wie das teils zweistimmige Gitarrensolo im in „Doomsday“ oder die nordisch-anmutenden Disharmonien im abschließenden „Becoming The Misanthrope“ (eine Anspielung auf BECOMING THE ARCHETYPE?) ziemlich vor den Baum. Nein, mehr als musikalischen Tunnelblick kann und sollte man von MISANTHROPIC MIGHT nicht erwarten – innerhalb dieses Tunnels ist man aber sehr souverän unterwegs. Wer also klassischen Black Metal ohne Spielereien oder Höhepunkte mag, könnte mit „Menschenhasser“ glücklich werden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!