Bei einigen Bands fragt man sich, wo sie in den letzten paar Jahren gesteckt haben. So auch bei Lacrimas Profundere, denn die neue Scheibe wäre vor fünf Jahren sicher recht gut angekommen. Doomiger Goth Metal mit Grunzgesang war damals ziemlich angesagt und ist heute eigentlich kaum noch zu finden. Dabei klingen die Deutschen hier aber weniger altbacken, als man zunächst vermutet, denn man kann seinen Sound durchaus gegenüber dem Vorgänger La Naissance d´un rêve verbessern. So verließ die Querflötistin die Band, die daraufhin durch eine Harfespielerin ersetzt wurde. Zu dem kommen noch männlicher und weiblicher cleaner Gesang, Piano und Cello zum Tragen. Das alles hätte aber viel besser werden können, denn zu stur fährt man die alte Doom Metal Schiene und läßt so viel zu wenig Platz für die anderen Instrumente. Die Musik wird nämlich richtig gut, wenn sie sich mal auf Harfe, Piano oder Cello konzentriert. Wenn man doch schon die Möglichkeit hat seinen Sound mit derartigen Instrumenten zu verfeinern, warum geht man denn dann nicht konsequenter vor? Statt dessen bedient man lieber die üblichen Strukturen und stellt schön die Gitarren in den Vordergrund. Ach, hätte die Band doch weniger Gitarren und Gegrunze…dies wäre sicher ein richtig gut Platte geworden. So bietet sie „nur“ überdurchschnittlicher Gothic Doom Metal, der zwar gut, aber einfach nicht überragend ist. Ein verspielte Chance…
Für mich die einzig wahren Lacrimas Profundere. Dies ist das einzige Album dieser Band wo auch Death/Doom Metal Fans auf ihre Kosten kommen.
Jo, das waren noch Zeiten. Das Album kriegt 8 Punkte für 4 Hall-of-Fame-Tracks. Das wären für mich #4, #5, #6 und #9. Besonders #5 führt meine persönlichen Charts seit sehr langer Zeit klar an. Die anderen Tracks sind nicht übel, aber reißen mich nicht um, im Vergleich zu diesen 4 Super Nummern. Deswegen 8 Punkte.