Bölzer - Soma

Review

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Mit ihrer angenehm undefinierten und zugleich bärenstark böllernden letztjährigen EP „Aura“ sowie recht ausgiebiger Bühnenpräsenz – beispielsweise prestigeträchtig im Vorprogramm von CULT OF FIRE – waren die Schweizer BÖLZER einer der 2013er-Emporkömmlinge im Death-/Black-Metal-Untergrund. Jetzt gibt es mit der 18-minütigen, zwei neue Lieder umfassenden zweiten EP „Soma“ Nachschlag, bevor demnächst das erste Langeisen erscheinen soll.

Große stilistische Veränderungen muss man auf „Soma“ nicht befürchten – das Zürcher Duo, bestehend aus HzR und KzR, frönt nach wie vor seinem tief in okkulten Charme getünchten, gerne flotten, aber nie chaotischen Blackened Death Metal. Doch es gibt sie natürlich, die kleinen, aber feinen Unterschiede: Das fünfeinhalbminütige „Steppes“ sowie das mehr als zwölfminütige „Labyrinthian Graves“ – obwohl im finalen Viertel einen reinen Ambient-Charakter offenbarend – zeigen BÖLZER unterm Strich einen Hauch direkter als die Debüt-EP. Diese ließ bei im Grunde genommen völlig gleichen Zutaten eine Nuance mehr Raum für die packenden, knüppelfreien und von beschwörendem Gesang durchzogenen Verwehungen, die der düster-brachialen, ohne Bass auskommenden Musik die Aura des Unergründlichen hinzufügen – auf das man sich am Abwechslungsreichtum labe. Wahrscheinlich besaß „Aura“ damit das noch überzeugendere, auf lange Sicht spannungsvollere Material – man denke nur an das herrlich dynamische und dabei so mächtige „Entranced By The Wolfshook“ mit seinen magischen Gitarrenlinien. Doch lassen wir es gut sein, das ist Meckern auf zu hohem Niveau und natürlich sowieso vollkommen subjektiv.

Wenn man auch all den fürchterlich angesagten Occult-Death/Black-Metal-Schmonz nicht mehr riechen kann: BÖLZER sind wahrlich einer der wenigen echten Abgründe in einem Schwall von Kirmes-Geisterbahnen – vielschichtig, geheimnis- und kraftvoll sowie angenehm eigen. Wenn es den beiden Eidgenossen gelingt, die auf „Aura“ gezeigte und nun – mit allerhöchstens minimalen Abstrichen – auf „Soma“ bestätigte Form bis zum Debüt zu konservieren, erwartet uns Großes, das BÖLZER im besten Falle gar in eine Traditionslinie mit ihren wegweisenden Landsmännern CELTIC FROST und SAMAEL stellen könnte.

31.07.2014

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