Die Portugiesen von WE ARE THE DAMNED gehen ziemlich ungeschminkt zur Sache, nämlich mmer schön direkt auf die Murmel. Zehn Songs wollen schließlich in knapp einer halben Stunde Spielzeit untergebracht werden und entsprechend wird das Tempo auch selten zurückgenommen. Was da aus den Boxen hämmert, ist unglaublich energiegeladener, angeschwärzter Death-/Crustcore, der von Sekunde Eins an ordentlich mitreißt und auf der Bühne sicher seine ganz eigene Qualität hat. Dass die Konserve hier ein bisschen zurück stehen muss, dürfte verständlich sein, es sei denn, man hat die Gelegenheit, seine Musikanlage in völliger Missachtung der gut-nachbarschaftlichen Beziehungen bis zum Anschlag aufzureißen. Oder man zieht sich in einen alten Bunker oder U-Bahnschacht zur Beschallung zurück, auch wenn diese eher selten zu finden sind. Aber dies kann man alles WE ARE THE DAMNED schließlich nicht anlasten und so sticht positiv ins Auge, dass es doch ganz gut gelingt, die treibende und verschwitzte Atmosphäre eines Konzerts auch in gemäßigter Lautstärke zu transportieren.
Die death´n´rolligen Einflüsse des Vorgängers „Holy Beast“ hat man bei „Doomvirate“ weitestgehend eliminiert: Ob das dem Stil der Portugiesen allerdings immer gut tut, kann man trefflich diskutieren. Gerade, wenn man ein bisschen mehr Groove beweist, ist „Doomvirate“ am wirkungsvollsten, wie im schwer treibenden Opener „Ghastly Humans“ (mehr davon, meine Herren!) oder dem diabolischen „Angelsick“. Die Tempogranaten, wie „Dreams Under Surveillance“ oder „Imposter“ stehen da eher als Füllmaterial auf dem Speiseplan – macht satt und zufrieden, aber stehen auch ein bisschen blass den akustischen Geschmackshighlights bei. Die Scheibe verliert zudem in der zweiten Hälfte hin ein wenig an Zugkraft, auch wenn mit „Flight Of The Phoenix“ nochmal ein ordentlicher Rausschmeißer als Abschluss wartet. Weiterhin ist der Gesang, bei aller eingebrachten Variabilität, nicht unbedingt dazu geeignet, sich entspannt zurückzulehnen und dem Vortrag von Frontzerstörer Ricardo Correia zu lauschen – insbesondere in den tieferen Lagen ist sein Stil deutlich angenehmer zu hören, als in den eher schreienden Bereichen.
Was aber bei „Doomvirate“ bleibt, ist ein unterhaltsames und kurzweiliges Scheibchen, das in der richtigen Stimmungslage (Stichwort: „gepflegtes Ausrasten“ oder „Holzhacken“) seine Qualität aber deutlich steigert.
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