King 810 - Proem

Review

Galerie mit 24 Bildern: King 810 – Impericon „Never Say Die!“-Tour 2019

„Image ist alles“, das zählt für Künstler ebenso wie für Unternehmen, so sagt man zumindest. Das neue Roadrunner Records-Signing KING 810 baut darauf. Die Burschen leben schließlich in einer Stadt, die laut Medienberichten eine höhere Mordrate als Bagdad aufweist – Flint, Michigan, USA . Um die Gewalt in ihrer Heimat dreht sich ihr erstes Lebenzeichen „Proem“, welches als Vorläufer zu ihrem noch im August 2014 erscheinenden Debütalbum gelten soll. Musikalisch wirkt sich das in einer testosterongeladenen Mischung aus Metalcore und NuMetal aus – inklusive vieler „Fucks“, „Motherfuckers“ und Co.

Neben dem aus Nachrichten-Samples mit Berichterstattung über Flint befüllten Intro und dem gesprochenen Outro bleiben drei Songs, die einen Eindruck über KING 810 bieten sollen. Der Opener „Killem All“ zeichnet sich dann gleich als Groove-Monster aus. Die gesprochenen, vor Aggression brodelnden Vocals wirken in den Strophen etwas nervig, spätestens im Refrain lodert der Song aber auf – Kopfnickzwang inklusive. Ein deutlich emotionaleres Ausrufezeichen setzt „Fat Around The Heart“. Abgesehen von der etwas einfallslosen, beständigen Wiedergabe des Songtitels wirkt der Song von verzweifelter Wut nahezu besessen – vertonter Spaß klingt definitiv anders.

Das war es mit den „positiven“ Nachrichten. Der letzte Song von „Proem“, „Desperate Lovers“ lässt sich getrost als Mischung aus etwas SLIPKNOT-Wahnsinn und so gar nicht zu KING 810 passender, erzwungener Eingängigkeit bezeichnen – braucht niemand. Ansonsten drückt die EP schon ganz schön, fette Produktion und gewaltiger Groove – wer darauf kann, der ist hier genau richtig.

Achja, das Image … irgendwie passt’s, dass die Jungs ihren Gig beim Download Festival absagen mussten, weil die Hälfte der Band wegen einer vergangenen Barschlägerei von der Polizei einkassiert wurde.

28.06.2014

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