Acht lange Jahre war es still um die zwischenzeitlich stillgelegten Schweden-Thrasher von FACE DOWN geworden. Frontmann Marco Aro hat bei THE HAUNTED bekanntlich den Dienst quittiert, um jetzt mit Musikern aus dem Dunstkreis von Bands wie THE HAUNTED, TERROR 2000, CONSTRUCDEAD und GENERAL SURGERY den Nachfolger für das formidable ’97er Output „The Twisted Rule The Wicked“ einzuzimmern.
„The Will To Power“ ist zweifelsohne ein jede Menge Aggressionspotenzial bergendes, 1A- Neo-Thrash-Album geworden, ihm Vergleich zum Vorgänger fehlt es im aber ein wenig an Frische, Spontaneität und Überraschungsmomenten. Im Großen und Ganzen ist im Hause FACE DOWN alles beim alten geblieben: Tonnenschwere Thrash-Riff prügeln sich mit wütenden Mosh-Attacken, angespornt von Marcos wütend bellenden Vocals, die in manch Refrain von geshouteten (Hard)Chören untermalt wird. Durch den druckvollen und transparenten Sound (erledigt von CLAWFINGER Jocke Skog in den Fear and loathing Studios) entfalten die zehn Abrissbirnen auch ihre volle Zerstörungskraft, live werden die Songs sicher noch ein Stück tiefer in den Arsch treten.
Wie ihr seht, habe ich nicht wirklich viele Kritikpunkte entdeckt, doch die völlige Ekstase und Begeisterung bleibt (leider) aus. Nach mehrmaligem Anhören wird klar: Zu sehr ähneln sich viele Songs (vor allem in der ersten Hälfte der Platte), zu gleich sind sie in Aufbau und Struktur. Ich erwarte ja beileibe keine großen Abwechslungen in Form von klarem Gesang, Jazz-Einlagen oder Panflöten… Im Titeltrack zeigt man, wie einfach dann ein bisschen Abwechslung zu erreichen ist. Mit einem einfachen Sample schafft man es den Track eingängiger zu gestalten, als die fünf Songs zuvor. Ebenso wie „Grey“, der durch seine traurige Grundstimmung und den Piano-Einsatz auffällt. Generell schleicht sich gegen Ende immer mehr davon ein, was den Songs hörbar gut tut.
Trotzdem fehlt das wilde, ungezügelte Element des Vorgängerwerks.
Unterm Strich bleibt eine aggressive, mächtige Neo-Thrash Scheibe, die die meisten Veröffentlichungen dieses Genres locker hinter sich lässt. Es bleibt das schwere Los sich mit seinem stärkeren Vorgänger messen zu lassen. Trotzdem, Daumen nach oben!
ich stimme dem Review zu. Es gibt noch einen Punkt mehr, da die Band wieder unter den Lebenden weilt!