Drei ehrklägliche Jahre treiben sich Johnny Truant schon im Vereinigten Königreich rum. Blieb ihr Erstlingswerk noch relativ unbeachtet, sind die Briten mit ihrer aktuellen Niederkunft „In The Library Of Horrific Events“ des Kerrang!-Mags liebstes Kind und werden an jeder Ecke gefeatured. Ein bisschen muss ja was dran sein, nimmt man ihren Auftritt auf dem Download- Festival und die ausgedehnte Support- Touren, für alles was Rang und Namen hat, als Maßstab. Um den Hype perfekt zu machen wurde „In The Library…“ wurde auch noch von Killswitch Engage Saitenhexer Adam Dutkiewicz produziert.
Der angekündigte „düstere, bösartige, derbe Brocken“ ist es nicht geworden und ob die Szene wirklich auf den Silberling gewartet hat, darf an dieser Stelle auch bezweifelt werden.
Zwar versuchen sich die Inselbewohner an vertracktem und hochtechnischem Metal(core), irgendwo zwischen Dilinger Escape Plan und Meshuggah, was mir persönlich eigentlich sehr zusagen müsste, bleiben aber weit hinter den Vorbildern zurück.
Die drückende Produktion erlaubt es zwar die Frickeleinlagen nachzuvollziehen, wirklich gefangen genommen wird der Hörer von den Lärmeruptionen jedoch nicht. Auch halten Johnny Truant die Akkordwechsel im Akkord nicht durch, ab dem vierten Track wird das Gaspedal des öfteren gelupft und Melodien samt Marschmusiktomstreicheleien eingestreut. Diese erreichen stellenweise zwar hymnische Ausmaße, werden aber durch Wiederholung auch nicht wirklich spannender.
Anzurechnen sei Johnny Truant, dass sie nicht auf den Clean vs. Gebrüll Wechselgesangzug aufspringen, sondern fast konstant bei freundlichem Grunzen bleiben.
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