„In A Mirror Darkly“ ist Album Nummer elf von MEKONG DELTA, aber anders als ihr letzter Output enthält die Scheibe diesmal wieder ausschließlich nagelneue Songs. Und ziemlich frische Songs, soviel vorweg. Die Positionierung der Band zwischen Progressive und Thrash Metal sowie Neoklassik stimmt noch immer, aber diesmal bringen MEKONG DELTA ihre Songs besonders geschmeidig auf die Formeln Gefrickel trifft Melodien und Eingängigkeit trifft Eigenwilligkeit.
Das beginnt schon beim instrumentalen Opener „Introduction + Overture“, der zwischen sanften Akustikgitarren und Progressive Metal changiert und die melodischen Motive geschickt miteinander verwebt. „The Armageddon Machine“ wiederum verbindet thrashiges Riffing mit progressiven Songstrukturen. Abgesehen von den Songs an sich, die stark sind, haben Fans spätestens hier alle Elemente beisammen, die sie bei MEKONG DELTA schätzen: Starke Gitarrenarbeit, vertrackte Drum-Pattern sowie einen knackigen Bass. Nicht zu vergessen, dass die Band mit Hauptquartier in Velbert mit Martin LeMar (u.a. ANGEL’S CRY und NACHTGESCHREI) einen Mann in erster Reihe stehen hat, der sich auf kraftvollen und technisch guten Gesang versteht.
Weiter geht es mit dem ruhigen Stück „The Silver In God’s Eye“ und dem progressiven „Janus“, dessen verfrickeltes Hauptthema man nicht mehr aus dem Gehör entfernt bekommt. „Inside The Outside Of The Inside“ wiederum könnte als Soundtrack zu einem richtig spannenden SciFi-Movie durchgehen, während „Hindsight Bias“ und vor allem „Mutant Messiah“ wieder die richtige Balance aus eingängigen Hooks und progressiver Härte auffährt – ganz stark!
Wenn es an dem Album etwas zu meckern gibt, dann sind es höchstens zwei Sachen: Erstens klingt der Schlagzeugsound etwas steril, eine Sache, die angesichts des immer mal wieder bemängelten Sounds der alten Scheiben überrascht. Zweitens ist „In A Mirror Darkly“ bereits nach sechsundvierzig Minuten vorbei: Wie gesagt, MEKONG DELTA haben diesmal ihre Soundmixtur besonders geschmeidig in starke Songs gepackt, und somit juckt es nach der subjektiv gesehen viel zu kurzen Spielzeit in den Fingern, die Returntaste zu drücken und das Album noch einmal abzuspielen. Ehrlich gesagt: Es gibt Schlimmeres. „In A Mirror Darkly“ jedenfalls ist ein ganz starkes Album – ganz klare Kaufempfehlung!
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