In der nicht allzu fernen Vergangenheit habe ich mich – es ging um eine Djent-Veröffentlichung – zu der Aussage hinreißen lassen, dass es bei neu entstehenden Genres nur eine Frage der Zeit ist, bis das Mittelmaß Einzug hält. Das ist sicherlich eine sehr vereinfachte und überspitzte Darstellung, trifft aber erstaunlicherweise (?) immer wieder zu. Angesichts der Erfahrung, dass es zumeist Ausnahme-Künstler (im positiven Sinne) sind, die sich als Pioniere aufmachen, neue Ausdrucksweisen zu erkunden, ist das aber vielleicht gar nicht so erstaunlich.
Die Briten von ECHOES liefern mit ihrem Debut „The Pursuit“ ein weiteres Beispiel für die obige Aussage – nur dass es dieses Mal um das – zugegebenermaßen etwas weitläufigere – Feld des Post-Metals geht. Dort, wo ISIS, NEUROSIS, CULT OF LUNA, THE OCEAN oder auch die weniger bekannten OBSCURE SPHINX neue Wege beschreiten, tauchen nun diese fünf Musiker auf und beweisen vergleichsweise eindrucksarm, dass man auch im Post-Metal nicht unbedingt etwas falsch machen muss, um sich trotzdem nicht „richtig“ anzufühlen. Technisch gehen die zehn Songs vollkommen in Ordnung (auch wenn mich der sehr Hardcore-lastige Gesang doch ziemlich nervt, aber das ist wie alles andere auch Geschmackssache): Hier ein paar Sludge-Elemente, dort ein paar Postrock-Leads, eine Menge Reverb, fertig ist das leider sehr gesichtslose Album namens „The Pursuit“.
Das hier ist übrigens kein Verriss! „The Pursuit“ ist ein musikalisch souveränes, atmosphärisch jedoch ziemlich blasses Album, das dem einen oder anderen Post-Metal-Anhänger gefallen dürfte. Mir persönlich sind die knapp 54 Minuten jedoch nicht packend, nicht zwingend genug – aber vielleicht entwickeln sich ECHOES ja noch weiter!?
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