Wrath - Viking

Review

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich von dieser Platte halten soll. Auf der einen Seite werden BURZUM-artige Fetzen geboten, die teilweise schon gefallen können. Absolut nicht originell oder spektakulär im eigentlichen Sinne, aber zusammen mit der Musik eigentlich ganz gut hörbar. Die Produktion ist leider ziemlich dürftig. Sicherlich hätte ein zu glatter Sound überhaupt nicht gepasst, aber das ständige Rauschen geht einem nach kurzer Zeit dann doch schon auf den Zeiger. So sind z.B. der Titeltrack „Viking“ oder auch „No Mercy“ ganz unterhaltsam, jedoch ist „Spirits Of Darkness“ dann ein ziemlich fades Sammelsurium von immer gleichen Tonfolgen, die nur mal mit einem Donnergeräusch aufgelockert werden und stark nach Füllstoff riecht. Genau dieses Phänomen kann man dann an vielen Stellen der CD wiederfinden, die mal ganz nett sind, aber überwiegend eher nerven. Tiefpunkt ist sicherlich „Visions Of Time“, welches sowas von billig auf dem Keyboard gespielt wird, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht treibt. Den Einsatz des Keyboards sollte man sich sowieso noch einmal überlegen, denn das kann mich überhaupt nicht vom Hocker hauen. So ist auch „Moonlit Forest Path“ ein ganz übles Ding geworden, welches schon ganz hart am Limit rudert.
Nachdem WRATH nach 2/3 ihr Pulver verschossen haben (bzw. handelt es sich nur um einen Burschen), gibt es auch nur noch ruhiges Geklimper, mal ein paar Vögelchen oder ein heiterer Fluss inkl. wonniger Akustikgitarre. Was bei anderen Bands ganz atmosphärisch klingen kann, ist bei unserem Helden eher Hohn, denn eigentlich hört man an jeder Ecke, dass er nur noch irgendwie den Silberling voll kriegen wollte.
Ein Minialbum mit sechs richtigen Stücken und vielleicht einem kleinen Zwischenspiel hätte es hier eher gebracht, als das grausige Geklimper, was erstens zu Black Metal nicht besonders gut passt und zweites von jeder Truppe aus dem Dark-Wave-Bereich hundert Mal besser geklungen hätte.
Na ja, durch den Albumtitel „Viking“ werden sich sicherlich noch ein paar Leute finden, die es gutgläubig kaufen. Aber vielleicht habe ich auch einfach verpasst, dass Wikinger früher auch immer Keyboards gespielt haben. Hier passt die Musik einfach nicht zum suggerierten Image und ist für die Hörer einfach nur irreführend. Wer Pagan oder Viking Metal mag, wird hier sicherlich nicht fündig.

08.11.2005

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