Dråp - En Naturlig Död

So ist es recht: DRÅP erzählen nicht erst, sie würden etwas Besonderes machen, sondern bringen ihr Tun mit einem altbekannten Slogan auf den Punkt: „Rotten D-Beat“. D-Beat, das ist dieser flotte Punkrhythmus, der das D von DISCHARGE im Namen trägt und gleichzeitig für rasante Geschwindigkeit und begrenzten Interpretationsspielraum steht. Aus dem man aber trotz allem schmissige Musik machen kann.

DRÅP haben zehn Tracks auf „En Naturlig Död“ gepackt, und das ist genau die richtige Dosierung, um mal richtig die Lauscher freizubekommen. Zehn Tracks, von denen sechs unter der Zwei-Minuten-Marke bleiben. Dreiundzwanzig Minuten D-Beat aus Sverige mit schwedischen Titeln, die auf ein spannendes Textkonzept schließen lassen – von „Präparat“ über „Verhaftet“ und „Vergeltung“ bis hin zum Titeltrack „Ein natürlicher Tod“ ist alles mit dabei, was für Spannung und Hass auf die Gesellschaft und den Staat steht.

„En Naturlig Död“ ist dreiundzwanzig Minuten „Rotten D-Beat“, der sich um Virtuosität genauso einen Dreck schert wie um Variabilität. Und der ohrenscheinlich an einem Tag im Studio eingetrümmert wurde, jedenfalls klingt alles wie aus einem Guss. Sänger Jocke Lyngfelt schafft es zudem, durchgängig dieselbe heiser-bellende Tonlage hinzubekommen wie Nachbars Lumpi nach der Kastration. Respekt.

Keine Variabilität? Doch, die gibt es bei DRÅP schon: Natürlich darf der Gitarrist nicht nur flotte Schrammelriffs abfeuern, sondern muss in Songs wie „Höstmörker“ und dem abschließenden Titeltrack „En Naturlig Död“ für ein bisschen düstere Stimmung sorgen. Ansonsten ist „En Naturlig Död“ aber wie ein guter Rausch: Je mehr man sich reinhört, desto besser gefällt es, und bevor man sich damit die Kante gibt, ist der ganze Spaß auch schon wieder vorbei. Keine Nebenwirkungen, außer vielleicht einem nachhallenden Rauschen im Ohr. Nett, schmissig, empfehlenswert.

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