Traeos - Alpha / Omega

Review

Alles hat ein Ende: 2012 lobte ich noch die „Apollon“-EP der Saarbrückener TRAEOS, die angenehm scheuklappenfrei zwischen Emocore, Metalcore und Postcore herumpendelte und dabei nicht nur einen Mordsspaß machte, sondern auch emotional einiges an Tiefe zu bieten hatte. Und nun das Ende: TRAEOS lösen sich auf, zum Abschied gibt es mit „Alpha / Omega“ eine weitere EP. Diesmal haben es leider nur zwei Songs auf das gute Stück geschafft, gerade einmal rund 13 Minuten bleiben, um den Großtaten hinterherzutrauern, die da noch hätten kommen können, denn auch wenn sich TRAEOS auf ihrem Abschlusswerk weniger eingängig geben, emotional sind die beiden Tracks mindestens gleichwertig mit dem, was die Band zuvor gemacht hat.

Schlicht mit „Alpha“ und „Omega“ betitelt, halten sich die beiden Tracks auf der EP eher an die post-igere Ausrichtung der Band, die härteren Passagen nehmen weniger Platz ein – sorgen dann aber für eine gute Akzentuierung des Materials und tragen positiv zur Dynamik bei. „Alpha“ beginnt zunächst mit leicht verhalltem Post-Rock-Gitarrenspiel, bevor sich das Schlagzeug langsam aber sicher dazugesellt und es nach anderthalb Minuten ein erstes echtes Riff zu hören gibt. Im weiteren Verlauf bauen TRAEOS gekonnt die Spannung auf, die sich schließlich bei ungefähr der Hälfte des Songs ein erstes Mal entlädt, nur um sich daraufhin erneut aufzubauen und in einem grandiosen Abschlussteil zu gipfeln, der ein wenig an die gemäßigteren Parts der großen CULT OF LUNA erinnert.

„Omega“ nimmt sich im Anschluss abermals einige Zeit um sich aufzubauen, Synthiewabern gesellt sich zu den halbverzerrten Gitarren, fast zwei Minuten dauert es, bis der Song in einem wütenden Ausbruch eine erste Klimax findet. Deren emotionales Potenzial wird gekonnt ausgereizt, bis eine verhallt-sphärische Post-Rock-Leadgitarre gegen Ende noch einmal die Wirkung des Songs, aber auch der EP im Ganzen unterstreicht.

Wie bereits erwähnt, sind TRAEOS damit nicht mehr ganz so eingängig wie zuvor, dafür wirkt die emotionale Wucht, mit der sie ihre Hörer treffen, umso durchdachter und fokussierter. Sicherlich ist diese EP nichts bahnbrechend Neues, aber sie ist intensiv und sorgt stellenweise sogar ein bisschen für Gänsehaut. (Zum Beispiel im genannten Abschlussteil von „Alpha“.) „Alpha / Omega“ ist ein Kleinod, das Großes für ein eventuelles Album angekündigt hätte, wenn TRAEOS nicht genau dann aufhören würden, wenn’s (zumindest aus Hörersicht) am Schönsten ist. Schade, schade.

Über die Facebookseite von TRAEOS gibt es „Alpha / Omega“ zum kostenlosen Download.

04.04.2014

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