Zwei Bandnamen kommen einem beim Hören von QUIDAMs fünftem Longplayer „surREvival“ ein ums andere Mal in den Sinn: MARILLION und PORCUPINE TREE. Vor allem, wenn die Polen den Weg zum Gitarrenverzerrer finden, erinnern sie frappierend an die Ausnahme-Combo um Steven Wilson. Zu diesen Einflüssen addieren die Polen noch kleinere psychedelisch-schwebende Parts und leichtfüßig-naive, gerne von Flötist Jacek Zasada unterstützte Träumereien, wie man sie von Bands wie JETHRO TULL kennt. Aus diesen Einflüssen kreieren die Jungs von QUIDAM zwar keinen revolutionär neuen Sound, liefern aber dennoch hohe Qualität ab. So hat man z.B. ein sehr gutes Gespür für niemals flache, aber trotzdem eingängige Refrains wie in dem in bester PORCUPINE TREE-Tradition zwischen Akustik- bzw. Stromgitarren-Parts pendelnden, kleinen Hit ´Not So Close´, dem mit einem schönen Keyboard-Solo versehenen ´Hands Off´ oder dem echt begeisternden Titeltrack. Nein, ihre Songwritig-Lektionen haben die Jungs definitiv gelernt, und damit ist man absolut im oberen Viertel der Prog-Bands anzusiedeln. Zwischendurch gibt es zwar auch ein paar kleinere Passagen, wo man etwas zu sehr verschiedene Kräuterchen zirkulieren lässt. Aber spätestens, wenn der warme, sehr gute Gesang von Bartek Kossowicz erklingt, finden QUIDAM immer wieder schnell von den vernebelten Psychedelic-Pfaden zurück in die Spur des klischeefreien Prog Rocks. So soll´s sein! Ich kann also allen Proggies, die ihre musikalischen Vorlieben irgendwo bei den oben genannten Bands verorten würden, nur empfehlen, sich diese sehr gut produzierte und in einem schönen Pappschuber daherkommende Scheibe mal näher zu betrachten. Sehr gelungen!
Kommentare
Sag Deine Meinung!