Massacre - Back From Beyond

Review

Vor über 20 Jahren veröffentlichten MASSACRE ihr Debütalbum und damit einen unsterblichen, legendären Klassiker des Death Metals – „From Beyond“ (1991). Ein Werk von brutaler Intensität. Leider bauten Bassist Terry Butler (u. a. SIX FEET UNDER, OBITUARY), Gitarrist Rick Rozz und Schlagzeuger Bill Andrews darauf nicht wirklich auf, sondern standen Chuck Schuldiner (R.I.P.) immer wieder für DEATH zur Verfügung. Nach einer EP „Inhuman Condition“ war erst einmal Schicht im Schacht, wobei es immer wieder Versuche gab, MASSACRE wiederzubeleben. Nun folgt nach der EP „Condemned To The Shadows“ also das programmatisch betitelte Album „Back From Beyond“. Und hier nochmals zu den Personalien: Ursänger Kam Lee (ex-DEATH, BONE GNAWER und THE GROTESQUERY) ist leider nicht am Start, ebenso Schlagzeuger Bill. Dafür aber die Originalmitglieder Rick und Terry, verstärkt um Sänger Ed Webb (ex DIABOLIC / EULOGY) und Drummer Mike Mazzonetto (ex PAIN PRINCIPLE).

Wie man sich schon beim Titel „Back From Beyond“, holzen die US-Oldschool-Deather nach wie vor klassischen Death Metal, wie sie ihn damals selbst mitprägten: simpel, ruppig, roh, mit massiven Grooves meist im Midtempo, treibendem Schlagzeugspiel, sowie die unverkennbare Handschrift von Rick Rozz mit eingängig-effektiven, schnörkellosen Riffs, die hier und da auch sehr thrashig sind, dazu wild shreddernde Soli. Die Gitarrenarbeit erinnert hier und da immer wieder an uralte DEATH und SLAYER. Abheben tut sich das neue MASSACRE Album vom ursprünglichen Klassiker insofern, dass Sänger Ed variabler agiert und nicht nur die deftigen Growls, wobei seine auch nicht von schlechten Eltern sind, von Kam zu imitieren versucht. Überraschungen gibt es keine. „Shield Of The Son“ erinnert an „Leprosy“ von DEATH, die bereits von der EP bekannten Stücke „Succumb To Rapture“ und „Back From Beyond“ leben von den ruppigen, massiven Riffs, und ein Prise Thrash Metal gibt es in Form von „Ascention Of The Deceased“ noch oben drauf. Keine Frage, MASSACRE leben noch immer ihren ursprünglichen Sound, was sich auch daran zeigt, dass die Limited Edition mit „Mutilation“ und „Corpsegrinder“ zwei DEATH-Coversongs von deren Anfangstagen enthält. Der Sound ist amtlich druckvoll. Was man hier natürlich festhalten muss – mit „Back From Beyond“ bleiben sich MASSACRE selbst treu, können aber trotzdem nicht ganz an den Kultfaktor „From Beyond“ anknüpfen. Die Songs des neuen Albums sind nicht ganz so schmissig, und wenn wir ehrlich sind, waren MASSACRE auch nicht wirklich die Inventoren dieses Stils.

„Back From Beyond“ ist mehr als nur solide, ein Album voll klassischen, eingängigen Old School Ami Death Metals, mit welchem MASSACRE drei Dinge beweisen: Sie können diesen Stil noch immer mit Schmiss und Charme spielen. Sie scheren sich einen Scheißdreck um die musikalischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre. Und sie huldigen nach wie vor ihrer eigenen DEATH Vergangenheit. Und das macht durchaus Spaß! Willkommen zurück!

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25.03.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu Massacre - Back From Beyond

  1. The-Krusher sagt:

    Vllt. sollte man noch erwähnenen das der neue Longplayer nix mit dem 1996 erschienenen,im Review nicht erwähnten, Rohrkrepierer „Promise“ gemeinsam hat.Das würde viel beruhigen! XDXD Im Gegensatz zu den Franzosen von MASSACRA mit „SICK“ funktionierte die neue Ausrichtung damals nämlich irgendwie gar nicht. Line Up war damals:Rozz/Sison/Peters/Lee

  2. Hugo sagt:

    …und vielleicht sollte man auch erwähnen, dass die Platte weitestgehend unspektakulär und sogar zeitweilig langweilig ist. 5/10