Dodsferd - The Parasitic Survival Of The Human Race

Review

Schon mehr als 10 Jahre schreddern sich die Athener DODSFERD nun durch den regionalen Untergrund und konnten durch ihre rotzige Eigenart auch bereits Interessenten über die Landesgrenzen hinaus begeistern. Das mittlerweile achte Album “The Parasitic Survival Of The Human Race“ wird erstmals über Moribund Records einer etwas größeren Hörerschaft potenziell zugänglich und schmackhaft gemacht. Allerdings will der südeuropäische Vierer gar nicht schmecken. Er will eitergelbe Brechreize hervorrufen, die Widerlichkeiten des menschlichen Seins offenlegen und elementar das herunterreißen, was den Jungs gerade so sauer aufstößt. Der Trupp um Sänger und Gitarrist Wrath legt keinen Wert auf musikalischen Tiefsinn – rasseln muss es, aber dafür ordentlich.

Über diese Schiene wäre “The Parasitic Survival Of The Human Race“ im Grunde ausreichend charakterisiert. Somit hat man es an dieser Stelle mit einer Mischung aus Black- und Thrash-Metal sowie einer herben Ladung Punk zu tun, in deren Gegensatz etwa DISASTER sogar noch hochgradig technisch klingen. Von DODSFERD hat man schlichtweg keinerlei Virtuositäten zu erwarten, und doch fehlt nach dem Anhören sämtlicher Alben das gewisse Etwas. Das dürfte vielleicht auch mitunter daran liegen, dass neben akutem Spannungsmangel auch die Durchschlagskraft der Griechen tendenziell eher mit mittelmäßig zu bewerten ist.

Womöglich soll die Scheibe auch gar nicht großartig anders klingen. Sie soll sich durch ihren nicht mehr zeitgemäßen Mülltonnen-Schepper-Sound auszeichnen, soll sich mit simplen im Punk angelehnten Riffs im Meer der schnörkellosen Argumentation baden und mit dem heiseren Gekreische von Wrath die Belastbarkeit des Hörers nicht ausreizen, sondern schlichtweg einen dicken Haufen auf jedwede Anspruchshaltung setzen. So ist “The Parasitic Survival Of The Human Race“ ein klares “Fuck Off!” an die moderne Musikausrichtung, an zusammen gekleisterte Sauber-Produktionen und eigentlich an alles und jeden. Dabei stellt sich hingegen die Frage, was dies nun für den möglichen Hörer bedeutet.

Da eröffnet sich nach den ersten Durchläufen nämlich auch schnell ein relativ klares Bild: Mit ihrem achten Album bewegen sich DODSFERD auf einer herrlich durchschnittlichen, teilweise richtiggehend uninteressanten Ebene, die mit selbiger Ausrichtung nur schwer durchbrochen werden dürfte. Nur stellenweise weiß “The Parasitic Survival Of The Human Race“ zu überzeugen.

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19.03.2014

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