Nocturnal
"Saufen und Pöbeln kann sie genau wie wir" – Interview mit Avenger zu "Storming Evil"
Interview
„Unholy Thrash Metal forever“ lautet die Devise von Avenger – und die steht stellvertretend für die gesamte Band. NOCTURNAL zwirbeln auf ihrem dritten Studioalbum so einige infernalische Meister-Riffs aus der Gitarre. Keine Frage, dass metal.de mal beim Gitarristen nachfragt, wie es so weitergeht mit der Band aus Rheinland-Pfalz.
„Storming Evil“ ist ein saustarkes Album geworden! Darauf erst mal ein Bier.
Vielen Dank. Bevorzugt wird bei uns mit Bitburger Pils angestoßen. Später wird dann meist auf Whisky oder Rum mit Cola umgestiegen.
Das Wichtigste vorweg, wenn auch etwas verfrüht: Kommt das Folgealbum diesmal etwas zeitnaher, schön wär’s ja?
Das wird auf jeden Fall angestrebt, wobei ich mich aber ganz sicher nicht auf irgendeinen Zeitraum festnageln lassen werde. Gute Songs brauchen ihre Zeit. Aber da die langen Wartezeiten zwischen den Alben eigentlich ausschließlich irgendwelchen Line-up-Problemen zuzuordnen sind, bin ich diesmal zuversichtlich, dass es nicht so lange bis zum nächsten Album dauern wird.
Das Zweitwichtigste: Ich nehme an, die Idee fürs Jahrhundert-Riff in „Ruthless Darkness“ kam von Dir?
Selbstverständlich … wie alle anderen Riffs auch.
Wie läuft das Songwriting denn bei Euch ab: Gibt es klare Rollen oder darf jeder mal ran?
Eine Band sollte meiner Meinung nach nur einen Häuptling haben, was das Songwriting angeht. In der Regel bastel ich solange an Riffs, bis ich ein paar habe, die zusammenpassen, und dann arbeite ich einen groben Songaufbau aus. Dann wird das Grundgerüst mit dem Drummer ausgearbeitet, dann noch Bass und Gesang drüber. Jeder darf Ideen und Änderungswünsche vortragen. Bisher haben wir uns noch nicht im Proberaum wegen solchen Sachen geprügelt, meistens ist das schon ok, womit ich da ankomme bzw. halte ich mich auch für kritikfähig.
Werden richtig geile Riff-Ideen im Proberaum ordentlich abgefeiert oder seid ihr durch und durch professionell und schüttelt Euch in solchen Fällen nur kurz die Hände?
Weder noch. Meistens folgen Kommentare von den anderen zu meinen Sachen erst später, wenn mehr als nur Riffs da sind. Bewertet werden meistens die Songs als Gesamtes. Ich mag Bands nicht, die sich übertrieben selber abfeiern, aber sowas findet meist ja auch auf einer anderen Ebene statt. Ich bin da eher von der zurückhaltenden Sorte.
Als Einfluss werden die alten Helden genannt. Wie beurteilt ihr die neuere Thrash-Welle?
Dazu kann ich nicht viel sagen. Irgendwie scheint das bisschen an mir vorbei zu ziehen. Ich denke immer, es gibt kaum aktuelle Thrash-Bands, dann, vor einer Weile, wurden mir bei genau dem Thema ein paar Namen um die Ohren gehauen. Aber was ich mir davon angehört habe hat mich wenig beeindruckt. Gute aktuelle Bands in der Richtung sind für mich WITCHING HOUR, NOCTURNAL WITCH und ÖBSESSOR.
Was ist Euch langfristig lieber: Geheimtipp-Status oder musikalische Weltherrschaft?
Wir nehmen uns, was wir an uns reißen können.
Tyrannizer macht einen fantastischen Job, aber wie ist es allgemein so mit einem weiblichen Mitglied in einer extremen Metal-Band?
Sie hat sehr an ihren Vocals gearbeitet und wir haben diesmal generell ein Augenmerk auf die Vocals gehabt. Wir wollten, dass die Leute hören können, was sie drauf hat. Das war leider beim letzten Album aus verschiedenen Gründen nicht der Fall. Dass sie eine Frau ist, spielt für uns keine Rolle. Saufen und Pöbeln kann sie genau wie wir.
Was versprecht Ihr Euch von den positiven Resonanzen aufs neue Album – abgesehen von Reichtum und Freibier?
Vor allem mehr Möglichkeiten, live zu spielen: Festivals etc.
Wie soll’s konkret weitergehen mit NOCTURNAL?
Ich würde mir einfach nur wünschen, dass das jetzige Line-up für immer bestehen wird. Ich bin kein Freund von Veränderungen und so wie es im Moment ist, ist alles gut. Über die Zukunft kann ich im Moment noch nichts sagen – erstmal live spielen, dann wird schon irgendwann ein neues Album in Angriff genommen.
Jetzt, da Euch die Musikwelt zu Füßen liegt: Mit wem würdet Ihr gern mal auf Tour gehen? Und mit wem keinesfalls?
Wünsche gäbe es viele, aber realistisch ist davon wahrscheinlich nur wenig. Am liebsten einfach mit ein paar befreundeten Bands. Die Liste derer, mit denen wir ganz sicher nicht touren würden, wäre jedenfalls ziemlich lang – spar ich mir deshalb an dieser Stelle.
Danke für ein frühes Album-Highlight in 2014! Das Abschlussplädoyer gehört natürlich Dir.
Danke für das Interview. UNHOLY THRASH METAL forever!
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Stile | Black Metal, Old School Thrash Metal |
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