Das ist ja mal ein gediegener Stilcocktail, den VORTICE auf ihrem dritten Album „Host“ kredenzen: Neo-Thrash, Progressive Metal, Metalcore, Groove Metal, Djent … irgendwie ist alles mit drin, und das ist zumindest vielseitiger, als es die MESHUGGAH-Vergleiche anlässlich ihrer ersten beiden Alben nahelegten.
VORTICE beginnen rasant und verbinden im Opener „Unmoving In Motion“ geschickt luftige Achtsaiterriffs mit progressiven Rhythmen, während Sänger Álex Misas zwischen kontrolliertem Gekreische und tiefem Growlen wechselt. Als ordnendes Element setzen die Gitarristen einzelne Powerchords ein, während vertracktere Passagen wiederholt werden, bis man beim Zuhören unweigerlich mitwippt. Aber auch auf melodischere und ruhigere Momente verstehen sich die fünf Jungs, und dann unterlegen sie die Gitarren mit zurückhaltend pluckernden Keyboards.
Etwas verwirrend wird es, wenn mit „The Spaceship Destroyer Of Mankind“ ein Keyboard-Interludium aus der Konserve erklingt: Für sich genommen ist es durchaus ansprechend, aber als Verschnaufpause zwischen den Metaleruptionen ist es mit knapp fünf Minuten etwas lang geraten. Und danach geht es gewohnt heftig weiter, selbst wenn der Sänger Passagen mit cleanem Gesang einflicht („What Everyone Says“) oder die Gitarristen die Verzerrer abschalten („Re-Eternal Insanity“).
Somit ist diese Vielseitigkeit das größte Faustpfand von VORTICE: „Host“ bezieht aus verschiedenen Richtungen seine Einflüsse und lässt sich nicht eins zu eins vergleichen. Die Songs sind in sich stimmig, wenngleich es schwerfällt, echte Höhepunkte zu nennen – vielmehr gefällt „Host“ als Gesamtwerk, als gekonnt eingespieltes Album, das verschiedene Stile geschickt miteinander verbindet. Ein Album, mit dem sich die Spanier vor niemand zu verstecken brauchen, wenngleich sie die Metalwelt damit auch nicht im Sturm nehmen werden.
Love it!!