Mit MAKE ME A DONUT einen pseudo-witzigen Bandnamen geben und sich dann stilistisch noch selbst im Progressive Metal verorten – da schrillen in mir alle Alarmglocken. Unnötigerweise – „Olson“ ist nämlich ein richtig tight eingespieltes Album geworden, das sich zwar durchaus progressiv gibt, schlussendlich aber im entfernten Deathcore-Fahrtwasser tummelt. Auf dem Papier mag das etwas merkwürdig klingen, auf Platte ergibt das aber einen explosiven, oft genug aber auch anstrengenden stilistischen Cocktail. Abwechslung ist bei MAKE ME A DONUT neben der Zurschaustellung der unstrittig vorhandenen technischen Fähigkeiten groß geschrieben: Tempowechsel, Gefrickel, Breakdowns, und alles in möglichst hohem Tempo – das kostet schon beim Zuhören Kraft – macht aber eben auch Spaß.
In einer guten halben Stunde wuseln sich die Schweizer durch ein gewaltiges Klang-Kaleidoskop, das zum Staunen anregt. Bewunderung ist aber eben nicht alles, und da hinkt es bei MAKE ME A DONUT zeitweise noch etwas, richtiges Hörvergnügen stellt sich nur mit Mühe ein. Einen richtigen Killerpart spielt die Band aber zu Beginn von „We Are Vendetta“ aus, der sich als ungewohnte Ruhe vor dem Sturm präsentiert und mich sofort in seinen Bann zieht – eine Ausnahme, die aber zeigt, was in MAKE ME A DONUT schlummert. „Olson“ ist auch so eine energiegeladene, verspielte Angelegenheit, die aber mehr faszinierend als mitreißend ist. Wenn dieser Schalter in Zukunft umgelegt wird, steht mit dem Quartett ein vermeintlicher Exportschlager ins Haus. Wer auf abgedrehten Kram steht, dem kann bei „Olson“ das Wasser schon mal im Munde zusammen laufen. Dem Rest sei empfohlen, sich beim Erstkontakt eine Packung Kopfschmerztabletten zurecht zu legen. Ach ja, eins noch: Der klar gesungene Refrain von „Revelations“ ist wirklich ein Ohwurm!
Kommentare
Sag Deine Meinung!