Metal Inquisitor - Ultima Ratio Regis

Review

Die schnellsten sind METAL INQUISITOR wahrlich nicht. Mit “Ultima Ratio Regis” erscheint das erst vierte Studioalbum der aus Koblenz stammenden Band. Sicher, die Quantität an Veröffentlichungen hat noch nie etwas über das musikalische Können einer Band ausgesagt. Ein wenig mehr Tempo könnten die True-Metaller dann aber doch vorlegen. Denn trotz überschaubarer Diskographie gehören METAL INQUISITOR zur Speerspitze der deutschen True-Metal-Bewegung. Daran lässt auch “Ultima Ratio Regis” keinen Zweifel aufkommen.

Die Koblenzer (bei denen DISASTER-Drummer Tormentor auch schon hinter dem Kit saß) vermischen die Lehre der deutschen Schule alá ACCEPT und Bands wie JUDAS PRIEST, sowie der NWoBHM im Allgemeinen zu ihrer eigenen Idee von Heavy Metal. So gibt es  auch auf “Ultima Ratio Regis” zuhauf knackige Riffs auf die Ohren, pumpendes Schlagwerk und jede Menge True-Metal-Spirit, der durch die Stimme von Sänger El Rojo optimal verkörpert wird. Stücke wie der Opener “Confession Saves Blood”, “Burn Them All” oder “Self-Denial” bieten perfektes Kraftfutter für den Nieten- und Kettenbehangenen Traditionalisten. Mit “Call The Banners” und dem famosen Albumabschluss “Second Peace Of Thorn” erheben sich aber zwei Stücke über den Rest des Albums. “Call The Banners” dürfte aufgrund seines Hymnencharakters (mit dezenten Einflüssen alter RUNNING WILD) live eine neue Bank im Set der Koblenzer sein. Das Abschließende, über sieben Minuten lange, “Second Peace Of Thorn” überzeugt durch seine Reminiszenzen an BLACK SABBATH (DIO-Ära) und rundet das Album gekonnt ab. Leider offenbart aber auch “Ultima Ratio Regis” die gleichen Schwächen, unter denen auch seine Vorgänger schon zu leiden hatten. Es fehlen die Hymnen, der Nachhaltigkeitsfaktor. Die Songs sind qualitativ gut, bleiben aber abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen nicht im Ohr hängen. Sehr bedauerlich, denn METAL INQUISITOR haben, verglichen mit Genrekollegen wie MAJESTY, doch wesentlich mehr Biss und Arsch in der Hose.

“Ultima Ratio Regis” ist aber kein schlechtes Album. Das Zielpublikum wird die Platte sowieso verhaften, aber für mehr als eine Empfehlung für Fans der Band reicht es dann nicht. Genre-Aficionados sollten ebenfalls in die Platte reinhören. Wenn die Jungs ein, zwei ‘Hits’ auf ihre Platte gepackt hätten, wäre sicherlich mehr drin gewesen. Musikalisch ist, wie gesagt, alles im grünen Bereich. Ihre Position in der Szene haben die Jungs um Blumi mit “Ultima Ratio Regis” gefestigt, der letzte Pfiff fehlt aber.

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14.02.2014

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