The Haunted - Eye Of The Storm (Single)

Review

Galerie mit 19 Bildern: The Haunted - Graveland Festival 2017

Bevor sich alle über die Single „Eye Of The Storm“ von THE HAUNTED brüskieren, es handelt sich um eine auf 1000 Stück limitierte 7″-Single. 500 davon sind schwarzes Vinyl, 300 Stück rotes und 200 Stück davon sind weißes Vinyl. Man darf also getrost von einem sinnvollen Sammlerstück sprechen, die Frage ist nur: Wer sollte sich diese Single zulegen? Fans von THE HAUNTED werden unterschiedliche Gründe haben, warum sie die Band verehren. Nach diversen Line-up-Veränderungen könnte der ein oder andere abgesprungen sein. THE HAUNTED scheinen aber auch musikalisch zurück auf Null gegangen zu sein und die Neustrukturierungen innerhalb der Band führen nicht zu ungewollten Überraschungen, sondern klingen angenehm retrospektiv.

Der Song „Eye Of The Storm“ glänzt natürlich hauptsächlich mit singenden Gitarren, hat enormen Druck und schreitet unermüdlich nach vorne. Von Durchlauf zu Durchlauf wird klarer, dass „Eye Of The Storm“ unzählige Feinheiten hat (diese Bassdominanz!), die Instrumente sich perfekt ablösen und ergänzen. Besonders zum Ende hin werden mit einem packenden Solo alle Trümpfe ausgespielt und ganz sicher haben wir es hier mit einem beeindruckenden Song zu tun. Aber… wir sprechen von THE HAUNTED, einer Band die Herzen bewegt und sehnlichst erwartet wurde. Bezüglich Emotionen kann ich dem Gesang leider keine volle Punktlandung attestieren und muss einfach zugeben, dass mir Peter Dolving schon fehlt und hier eine riesige Lücke klafft. Aller Sentimentalität zum Trotz macht Marco Aro (THE RESISTANCE) natürlich einen sehr guten Job und steht unverrückbar, kraftstrotzend als Fels zwischen der Raserei um ihn herum.

Das folgende „Infiltrator“ legt die Thrash-Wurzeln frei und gibt uns im Mittelteil eine packende Gitarren-Eruption vom Feinsten, der Song liegt für mich deutlich vor dem Opener, da er düsterer klingt und brachialer nach vorne drückt. THE HAUNTED stammen nicht umsonst aus Göteborg und zeigen hier eindrucksvoll, wie diese Herkunft zu klingen hat.“My Enemy“ gibt sich dann noch eine Spur roher und drischt ziemlich erbarmungs- und rücksichtlos um sich, eine lupenreine Verbeugung vor SLAYER und in weniger als einer Minuten standesgemäß runtergebolzt.

Soundtechnisch kann man hier mit gutem Gewissen von Perfektion sprechen, denn genauso haben Gitarren zu knarzen und genauso sauber wünscht man sich eine Aufnahme von THE HAUNTED. Natürlich sind drei Tracks und zehn Durchläufe zu wenig, um eine verbindliche Prognose für ein kommendes Album stellen zu können. „Eye Of The Storm“ enthält zumindest drei Killersongs und alles andere wäre auch wirklich peinlich gewesen, bei dem Erbe und diesem Potpourri aus erfahrenen Musikern. Es bleibt spannend und die Vorfreude auf ein kommendes Album wird nicht getrübt, sondern gesteigert. In „Infiltrator“ heißt es „ready to die, but I never will…“, nehmen wir dies mal als Omen für THE HAUNTED!

 

Die Platte gibt es HIER!

31.01.2014

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