Ashura - At The Dawn Of Your Deterioration

Review

Hammer! Was soll ich sagen, in letzter Zeit werden meine Ohren mit gutem Death Metal geradezu verwöhnt. Nun also die Franzosen ASHURA mit ihrem Debüt „At The Dawn Of Your Deterioration“. Und dieses Debüt hat es mächtig in sich! Irgendwo in der Schnittmenge von Florida Death Metal, Schwedentod und Thrash Metal gelegen, überzeugt die Musik mit einer gesunden Mischung aus Brutalität und viel Melodie. Überhaupt wird hier sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt. Man nehme eine Portion MORBID ANGEL, mische dazu etwas HATE ETERNAL, viel DEATH, würze das Ganze kräftig mit AT THE GATES, dazu noch eine Spur DARK TRANQUILLITY und ein Schuß alte MORGOTH, fertig ist das Soundgemisch von ASHURA. Die Gitarrenriffs sind mal technisch vertrackt, mal straight nach vorne, an anderer Stelle werden saubere, melodische Leads verwendet. Schön auch, dass man mal wieder richtig virtuose Soli zu hören bekommt. Zwischendurch sind auch wohlklingende akustische Gitarren zu vernehmen. Der Gesang besteht größtenteils aus tiefen Growls, selten werden Screams eingesetzt. In Sachen Geschwindigkeit zeigen sich ASHURA ebenfalls sehr variabel. Langsame, schleppende Parts, midtempo, uptempo bis hin zu Blastbeats findet alles Eingang in die Musik der Band. Die Tempiwechsel und Breaks lassen nie Langeweile aufkommen. Die Gruppe beherrscht wirklich ein großes Spektrum an Ausdrucksformen, lässt sich nicht festnageln und wildert gekonnt in vielen Bereichen. Abgerundet wird der Silberling mit der DEATH Coverversion des „Symbolic“ Klassikers „Crystal Mountain“, welcher wirklich beachtlich dargeboten wird. Lediglich das Feeling des Originales wird nicht ganz erreicht, aber in Anbetracht der Klasse von DEATH ist das auch zu verschmerzen. Der Sound kann da leider nicht so ganz mithalten. Vor allem der Drumsound ist etwas nervig, das Chinabecken ist um einiges zu laut, die Snare klingt irgendwie billig. Im Ganzen könnte die Produktion etwas mehr Druck vertragen. Aber in erster Linie zählt ja nun mal die Musik. Und für ein Debüt ist das mal ein verdammt fettes Album geworden!

05.10.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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