Manche mögen es sperrig. So wie BIRDS AND BUILDINGS zum Beispiel, die ihren vielschichtigen Prog-Rock-Sound mit einer Extraportion Jazz, avantgardistischen Instrumental-Abfahrten und einer Prise symphonischer Breitwand-Sounds anreichern. Doch kann bei dieser wilden Mischung am Ende auch ein hörenswertes Album herauskommen?
Mit Konventionen hat es die aus der Nähe der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. stammende Truppe nicht so und verzichtet folgerichtig auf althergebrachte Songstrukturen oder allzu offensichtliche melodische Wendungen. Das alleine dürfte den Kreis der potentiellen Hörerschaft bereits ordentlich einschränken. Hinzu kommt der ungemein spärliche Gesangseinsatz, der auf „Multipurpose Trap“ weit in den Hintergrund gemischt ist und nur selten so deutlich aus dem übrigen Instrumentarium hervorragt wie in der zweiten Hälfte von „East Is Fort Orthodox“.
BIRDS AND BUILDINGS gliedern ihr zweites Album in drei Blöcke mit jeweils drei Stücken. Während die ersten drei Songs recht kurz gehalten sind und eher ruhige Jazz-Momente beinhalten, legt das zweite Song-Triplett sowohl an Länge als auch an Härte zu und verfügt dabei sogar über eine gewisse Eingängigkeit. Den Abschluss bilden drei Longtracks, in denen ein wahres, jegliche Genre-Grenzen sprengendes Ideenfeuerwerk zelebriert wird, das selbst vor wilden Disco-Passagen nicht halt macht.
Letztlich stellen BIRDS AND BUILDINGS die Open-Mindedness ihrer Hörerschaft auf eine harte Probe. Das dürfte sie letztlich viele Sympathien kosten, ihnen aber zugleich die abgöttische Verehrung eines kleinen Kreises von Die-Hard-Fans einbringen. So stecken in „Multipurpose Trap“ eine Menge toller musikalischer Ideen, die jedoch nicht immer bis zu Ende geführt werden und den Songs einen arg fragmentarischen Charakter verleiht, der zwar durchaus gewollt erscheint, den prinzipiell positiven Höreindruck aber dennoch ein wenig trübt.
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