Rauhbein - Adrenalin
Sonja Schörg
Rauhbein - Adrenalin (Ltd. Boxset Edition incl. Digipak)
Knapp anderthalb Jahre nach ihrem zweiten Studioalbum “Herz Eines Kriegers“ hauen RAUHBEIN wieder einen raus: “Adrenalin“ heißt die neue Scheibe, und wird von Frontmann Henry M. Rauhbein angepriesen als “Diesmal ist weniger Schnörkelei, dafür mehr Bums auf der Platte“. Das führen wir uns direkt näher zu Gemüte!
Adrenalin für die Ohren?
Los geht’s gleich passend mit dem Titeltrack. “Adrenalin“ bringt es auf knackige zwei Minuten achtundvierzig und erinnert melodisch kräftig an “Chasing The Sun“ von THE WANTED, ihres Zeichens eine britisch-irische Boyband. Folgesong “Die Laute Und Schnelle Musikkapelle“ hält, was der Titel verspricht, denn der Song ist nur knapp zweieinhalb Minuten lang. Überhaupt halten sich RAUHBEIN an das Motto “In der Kürze liegt die Würze“. Der längste Song “Die Welle“ fällt hör- und spürbar aus dem Rahmen mit seinen knapp fünf Minuten Spielzeit. Doch nicht nur das lässt bei diesem Song aufmerken. “Die Welle“ gemahnt streckenweise subtil an “Square Hammer“ von GHOST.
RAUHBEIN zeigen außerdem ihr Herz für Sport. Genauer: für ihren Eishockeyclub die Kassel Huskies. RAUHBEIN haben zu den diesjährigen DEL2-Playoffs für die Kassel Huskies die Fanhymne “Blau & Weiss“ aufgenommen. “Blau & Weiss“ ist als Bonustrack auf “Adrenalin“ vertreten. Mit “Hände Hoch“ ist ein weiterer Mitmach-Song für RAUHBEIN Live-Shows am Start, der garantiert gute Laune macht und textlich buchstäblich JEDEN anspricht. “Bruder“ ist eine schunkelige Ballade, in der das lyrische Ich sich an seine Jugend mit einem Bruder erinnert und die Besonderheit der Beziehung zwischen zwei Brüdern besingt. Der Titel “Was Ihr Uns Alles Könnt“ drischt wieder voll auf die zwölf und wird vermutlich vielen Fans an Tagen, an denen alles und jeder nervt, aus der Seele sprechen.
Weniger ist nicht immer mehr
“Adrenalin“ hat definitiv mehr “Bums“ und weniger Schnörkel als “Herz Eines Kriegers“ und wird vermutlich genau deshalb live wunderbar funktionieren. Die eingesparte Schnörkelei fehlt jedoch an einigen Stellen, und die Texte sind auf “Adrenalin“ nicht so treffend wie auf dem Vorgänger. Die Musik verkommt irgendwann ein wenig zu Hintergrundrauschen wenn man die Scheibe im heimischen Wohnzimmer laufen lässt. Insgesamt ist “Adrenalin“ aber ein schönes Album, das die Fans vermutlich vor allem live begeistern wird.
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