Disfigured Dead - Relentless

Review

„Relentless“ heißt das zweite Album der Amis DISFIGURED DEAD – und während ihr Debüt „Visions Of Death“ bei den Kollegen allüberall im Netz noch für seine Mittelmäßigkeit und vor allem das eher verhaltene Talent der Musiker kritisiert wurde, so sind die Herren aus Moravia, New York auf „Relentless“ zumindest als Musiker gewachsen, wie ich annehme, ohne das Erstwerk zu kennen. Denn wenn man auf dem zweiten Album der Band einen Fehler nicht findet, dann sind das schlechte Instrumentalisten – der Brutal Death Metal der Band wird gewohnt technisch, komplex und auf den Punkt genau gespielt. Der andere Kritikpunkt – die Mittelmäßigkeit des Songmaterials – jedoch bleibt auch auf „Relentless“ bestehen, denn kreativ gesehen haben DISFIGURED DEAD dann doch eher ins Klo gegriffen.

Um es kurz zu machen: Wie bereits erwähnt kommen DISFIGURED DEAD aus New York – genauso wie auch zwei, drei andere Bands des brutalen Old School Death Metal, und so bewegt sich „Relentless“ zwischen Zitaten eben jener Ostküstenlegenden der späten Achtziger und frühen Neunziger. IMMOLATION und SUFFOCATION haben bleibenden Eindruck hinterlassen, aber vor allem die wohl größte Todesmörtelband aus NY findet sich bei DISFIGURED DEAD immer wieder zitiert: CANNIBAL CORPSE. Und zwar reichen die Zitate hier von indirekter Inspiration bis hin zu relativ dreist geklaut (man höre mal „Self Dissection“), sodass der größte Spaß beim Hören von „Relentless“ eigentlich ist, auf die nächste Figur zu warten, die an CANNIBAL CORPSE (oder, aber das passiert seltener, an die anderen oben genannten Bands) erinnert – würde sich eventuell sogar für ein Trinkspiel anbieten. Erfahrungsberichte dürfen gerne über unsere Kommentarfunktion hinterlassen werden.

Im Grunde ist das schon viel zu viel Text über dieses Album – denn DISFIGURED DEAD haben sich ja auch nicht die Mühe gemacht. Nicht falsch verstehen, bitte: Ich hab ja eigentlich kein Problem damit, wenn man sich (gerne auch direkt) von seinen Idolen beeinflussen lässt, aber wenn man schon klaut, dann sollte man auch gut klauen. Sicherlich hat „Relentless“ seine Momente („Punishing Atonement“, „God Forgives, I Don’t“, „Summoning Execution“), aber so vieles auf diesem Album ist derart stumpf nach Schema F zusammengebaut, dass es einfach vorhersehbar und lahm wirkt. Da hilft es dann auch nichts, wenn die Musiker (mittlerweile?) Profis an ihren Instrumenten sind.

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23.12.2013

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