Marduk
"Panzer Division Marduk – Europe 2013"-Tour in Essen
Konzertbericht
Schwedeninvasion, Teil 2: Nach dem Konzert in Berlin spielen die Schwarzmetaller MARDUK und VALKYRJA, die Horrorpunker DEATH WOLF sowie die Death-Metal-Urgesteine GRAVE gut eine Woche später im Turock in Essen. Wochenende, Samstagabend, gut besucht.
Der Abend steht natürlich auch hier im Zeichen von MARDUKs „Panzer Division Mark“ und „Those Of The Unlight, die komplett gespielt werden, aber auch GRAVE haben tief in der Klamottenkiste gegraben und einige alte Schätzchen ans Tages- bzw. Nachtlicht befördert. Den Anfang macht an diesem Abend die Band CRITICAL SOLUTION, die bereits gegen 18:30 die Bühne entern muss… da später um 23:00 Uhr im Turock noch eine Party stattfindet, muss das Konzert sehr zeitig und weit vor dem angekündigten Beginn um 19:00 Uhr starten. Pech für die Supportband, aber sie soll ganz gut gewesen sein. Direkt weiter zum ersten Geheimtipp dieses Abends.
Valkyrja
Galerie mit 5 Bildern: Valkyrja - Panzer Division Marduk - Europe 2013Die schwedischen Black-Metaller VALKYRJA haben an gleicher Stelle vor zwei Jahren im Vorprogramm von GORGOROTH gespielt und mich bereits umgehauen. Mit „The Antagonist’s Fire“ haben sie zwar ein neues Album am Start, aber sonst ist eigentlich alles gleich geblieben: Dasselbe Line-Up, derselbe coole Sound, dieselbe morbide Atmosphäre – und es riecht in der ersten Reihe so, als hätten sie seitdem auch nicht mehr die Klamotten gewechselt… „Ambience Of The Dead“, sozusagen. Und sie überzeugen an diesem (frühen) Abend ein weiteres Mal. Das Quintett feuert seine variablen Pesthauchkompositionen ins Publikum und erntet dafür begeisterte Reaktionen. Eine finstere Darbietung mit Nieten, Schminke, Blutspritzern und Schwärze, und dazu ein Sänger, der wie selbstverloren wirkt und mit der Musik eins ist… intensiver Auftritt.
Setlist
- The Antagonist’s Fire – Intro
- Betrayal Incarnate
- The Cremating Fire
- Welcoming Worms
- Madness Redeemer
- Advent… (Instrumental)
- Oceans To Dust
- Frostland
- Outro
Death Wolf
Galerie mit 21 Bildern: Death Wolf - Panzer Division Marduk - Europe 2013Mit seinem Horrorpunk hat es das Quartett DEATH WOLF anschließend nicht leicht, das gleiche Maß an Begeisterung aufkommen zu lassen. Offensichtlich kommt Maelstroms Gesang nicht bei jedem gleich gut an – er ähnelt ja in seiner Stimmlage dem Schinkengott, und offensichtlich steht an diesem Abend der devoteste DANZIG-Anhänger neben ihm auf der Bühne: Bassist Morgan trägt ja bekanntlich auf seinem Oberarm das bekannte Skull-Motiv. Dabei ist der Auftritt des Quartetts ziemlich cool, die Darbietung authentisch, und der vollbärtige Sänger brüllt sich mit Hingabe durch das Set. Und nicht zuletzt haben die Schweden mit „Circle Of Abomination“ und „Wolf’s Pallid Sister“ äußerst schmissige Songs am Start. Ordentlicher Gig, und für den Bassisten geht es gleich noch mit seiner Hauptband MARDUK weiter.
Grave
Galerie mit 13 Bildern: Grave - Panzer Division Marduk - Europe 2013Kurze Umbaupause, ein paar Sidedrops werden aufgestellt, zwei Totenschädel auf die Gitarrenverstärker gestellt – fertig ist die Bühne für die Old-School-Deather GRAVE. Und die haben die Meute vom ersten Moment an fest im Griff. Begeisterung im Publikum. GRAVE haben sichtlich Spaß in den Backen und tun auch sonst alles dafür, die Menge anzufeuern – Posen, posen, posen. Allen voran Spargeltarzan Tobias Christiansson reckt die Fäuste ein ums andere Mal oder reißt sein Instrument in die Höhe (natürlich nicht ohne die dazu passende Grimasse zu ziehen). Das Set ist wie angekündigt erfreulich old-school-lastig, und so pfeffern die Schweden neben Songs von den ersten drei Scheiben nur noch vereinzelte Stücke der letzten beiden Veröffentlichungen in die Menge. Beim Klopfer „Hating Life“ gibt es erstmals richtig Bewegung vor der Bühne, und später trauen sich sogar einige Stagediver auf die Bühne. Und als dann nicht nur zur Freude der Band (anerkennendes Nicken untereinander) ein leichtbekleidetes Mädel die Bühne entert, um neben den Musikern zu tänzeln, ist die Stimmung endgültig ausgelassen.
Marduk
Natürlich sind solche Sperenzien nichts für eine MARDUK-Show: Jede Menge Kunstnebel, Schminke, Tarnnetze über dem Bühnenrand, ein paar geschminkte Gesichter im Publikum und ein griesgrämig dreinblickender Mortuus… und als dann das Intro ertönt, ist das der Auftakt für rund dreißig Minuten Hochgeschwindigkeitsgeböller: „Panzer Division Marduk“ komplett und am Stück. Angetrieben werden die Schweden auf dieser Tour übrigens von Fredrik Widigs, der für Lars Brodesson auf dem Drumhocker aushilft. Punktgenaues Geklöppel im Hintergrund. Rechts steht Bassist Devo meist wie angewurzelt und tauscht nur die Position, wenn der wild bangende Gitarrist Morgan von der anderen Seite angerauscht kommt. Vorne steht Sänger Mortuus, der sich entweder am Mikroständer abstützt und bangt oder sich vom Bühnenrand aus weit über die Menge beugt und die Leute anfeuert (ein besonderer Hingucker sind dabei natürlich seine metallisch glänzenden Handschuhe).
Galerie mit 27 Bildern: Marduk - Panzer Division Marduk - Europe 2013Nach Ende des „Panzer Division Marduk“-Sets verlassen die Schweden kurzzeitig die Bühne, dann geht es weiter: Kurzes Intro, kurze Ansage: „Darkness… Breeds… Immortality“! als Auftakt vom ungleich variableren „Those Of The Unlight“-Album, das anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums ebenfalls komplett auf dem Programm steht. Fäuste werden gereckt, und das Publikum feiert auch hier ausgelassen ab: Moshpit, Circlepit, Pogo. Nach gut siebzig Minuten ist der infernalische Spuk vorbei – ohne Zugabe, aber die benötigt nach solch einem intensiven Abend auch niemand. Einmal Horrorpunk, einmal Death Metal und die geballte Ladung Black Metal sollte jeden der Anwesenden ausgepowert haben. Cooler Abend!
Setlist
Panzer Division Marduk
- Panzer Division Marduk
- Baptism by Fire
- Christraping Black Metal
- Scorched Earth
- Beast of Prey
- Blooddawn
- 502
- Fistfucking God’s Planet
Those of the Unlight
- Darkness Breeds Immortality
- Those of the Unlight
- Wolves
- On Darkened Wings
- Burn My Coffin
- A Sculpture of the Night
- Echoes From the Past
- Stone Stands Its Silent Vigil
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