Frederik 
Es ist kein Wunder, dass man mit dem Wort ‚Hardrock‘ mittlerweile genauso sicher die Schweiz assoziiert, wie Italien mit ‚Drachentötermetal‘. Zwar bringt das auch jede Menge Klischees mit sich, wie zum Beispiel dass jedes dritte Lied aus dem kleinen sympathischen Land ‚Tear down the Wall‘ heißen muss, aber zumindest darf man sich jeder Menge guter Veröffentlichungen gewiss sein.
So wie bei der neuen CRYSTAL BALL. So richtig neue Wege werden zwar größtenteils keine beschrieben (abgesehen von einem leichten Powermetal Einschlag), aber wer guten Hardrock will, bekommt ihn auch. Von treibenden Heavy Rockern wie dem Opener ‚Digital World‘ oder ‚The Eye of the Storm‘ bis zu gut gelaunten Moshern wie ‚Celebration‘ oder ‚Sensational‘ wird jede Gefühlslage standesgemäß abgedeckt und für jede Menge erstklassiges Livematerial gesorgt. Richtig klasse ist auch der SAVATAGE anmutende Pianorocker ‚Mozart Symphony‘ der mit Jon Oliva am Mikro garantiert auch irgendwo zwischen „Gutter Ballet“ und „Streets“ gut aufgehoben gewesen wäre. Ebenso überzeugt das leicht stratovarische ‚Fallen from Grace‘, das im Gegensatz zu den finnischen Powermetalwerken allerdings im Refrain nicht extrem hochlagig explodiert, sondern von herrlich coolen Hardrockriffs wieder zurück zur Erde gebracht wird.
Und nun die alles entscheidende Frage: Wenn man sich die Hardrockveröffentlichungen der letzten Monate ansieht und nur Geld für eine einzige CD hat – welche soll man sich kaufen? Meiner Meinung nach muss sich Crystal Ball trotz hohem Niveau, einigen extrem starken Songs und Nuclear Blast vorerst noch hinter die letzte CHARADE einreihen. Wem letztere aber zu Keyboardlastig war, kann mit dem Zeitwandler aber durchaus ne heiße Nummer schieben.
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