Noctum - Final Sacrifice

Review

In Deutschland werden 412 Milliarden Euro für die Elbphilharmonie in Hamburg ausgegeben und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen tritt Birgit Schrowange „singend“ beim Herbstfest der Träume auf. In Schweden besteht staatliche Kulturförderung zum Beispiel darin, junge Musikgruppen zu unterstützen.

Das Resultat hiervon ist, dass die geschätzten ATTIC hierzulande auch deshalb so positiv hervorstechen, weil ihre nationale Konkurrenz überschaubar ist, während die jungen Schweden von NOCTUM umringt sind von Myriaden weiteren talentierten HoffnungsträgerInnen so ziemlich aller einschlägigen Genres.

Auf dem Debut „The Seance“ wurde noch recht sortenreiner Gruseldoom zwischen den frühen BLACK SABBATH und den BLACK SABBATH der ersten Alben geboten, auf der folgenden EP „The Fiddler“ nahm man sich härtetechnisch sogar noch ein Stück weiter zurück Richtung verspielten Seventies-Hardrocks.

Auf „Final Sacrifice“ wird nun bei noch recht warmem, groovigem Sound eine gewisse Metal-Kante freigelegt. Nach flirrendem Nerven-zerreiß-Intro irgendwo zwischen „Halloween“-Thema auf 45 und dem hektischen Intro zu REFUSEDs „New Noise“ geht es  dezent metallischer als bisher zu.

Der gute alte Rock ist zwar finaler Weise nicht komplett geopfert worden – „Deadly Connection“ zum Beispiel ist ein (recht unspektakulär) hardrockendes, rein instrumentales (Zwischen-)Stück und im sich fies anschleichenden “The Revisit“ gibt es eine Flöte zu hören.
Insgesamt aber geht die Gespenstergeschichte mit zum Teil angezogenem Tempo und dann eben auch mal metallischeren Riffs und markanten Soli durchaus in Richtung frühere MERCYFUL FATE („Void Of Emptiness“). Besonders Sänger David Indelöf klingt mitunter eins zu eins wie der KING ohne dessen Falsett-Schreie.

Da auf diese Idee nun wiederum zuletzt auch andere gekommen waren und NOCTUM anno 2013 in meinen Ohren „nur“ gute und nicht herausragende Songs schreiben, droht ihnen bei eingangs erwähnter großer Konkurrenz unter Umständen allerdings ein verlängertes Vorband-Dasein. Trotz des neuen Deals Mit Metal Blade.

Wie gesagt: Schon gut gemacht; ich war mit den vorhergehenden Platten trotzdem größerer Fan.

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28.10.2013

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1 Kommentar zu Noctum - Final Sacrifice

  1. Rauhnacht sagt:

    Der inzwischen ausgehandelte Festpreis der Elbphilharmonie beträgt 575 Millionen Euro 😉