Challenger - Force Of Nature

Review

Slowenien gilt nicht als Hotspot für metallische Kost. Durch die MetalDays oder das Tolminator Festival, scheint sich eine größere metallische Szene mehr und mehr zu finden, die auch internationale Aufmerksamkeit bekommt. SKYEYE aus Lubiljana sind kein unbekannter Name, wenn es um klassischen Heavy Metal geht. Ein neuer Name sind CHALLENGER, die wie SKYEYE aus der Hauptstadt des Landes kommen. Mit „Force Of Nature“ gibt es die erste LP, die der EP „Turned To Dust“ aus dem Jahr 2019 folgt.

CHALLENGER, ein neuer Name aus Slowenien

Wie SKYEYE sind auch CHALLENGER den klassischen Spielarten des Metal zuzurechnen. Der Gitarrist Urban Železnik ist in Personalunion sowohl an den Saiten bei CHALLENGER wie auch bei SKYEYE zu finden. Als Einflüsse geben die Protagonisten vor allem die 80er Jahre an, wo Namen wie RAINBOW, VENOM und SAXON fallen. Das klingt als anvisierte Mischung schräg. Wie klingen die 43 Minuten Musik auf Platte?

Der Auftakt nennt sich „Imperial Madness“ und gräbt tief in den 80ern und der NWoBHM. Der Gesang von Jakob Rejec könnte ein Knackpunkt sein. Gewöhnungsbedürftig sind viele Vocals. Der Gesangsmix soll authentisch old school klingen, schießt mit den Halleffekten an der ein oder Stelle aber über das Ziel hinaus. Das Tempo zieht „Under The Skin“ an und Rejec bewegt sich in höheren Tonlagen. Wie beim Vorgänger nehmen die Gesangseffekte, allen voran die harsche zweite Stimme, der Nummer die Dynamik. Die Saitenarbeit legt zu und kommt variabler daher.

Wenn schon ein galoppierendes Tier einen Track eröffnet, dann kann es nur galoppierende oder stampfende Rhythmen geben. „Victims Of War“ ist mit fast sieben Minuten der Langläufer auf „Force Of Nature“, stampft nicht nur durch das Gelände, sondern sorgt mit Tempovariationen dafür, dass die Nummer nicht langweilig wird. Kritikpunkte sind auch hier die harschen Vocals, die nicht so richtig in die Gesamtkompositionen passen wollen.

Einen balladesken Einstieg mit Akustikgitarre legt „Exhausted Earth“ hin, um im zweiten Teil sich als Old-School-NWoBHM-Rocker zu präsentieren. Hier kommen die Vorlieben für RAINBOW oder DEEP PURPLE zum Vorschein, die die Herren mit metallischen Aspekten verknüpfen.

Das galoppierende „Recurrent Universe“ halten CHALLENGER rein instrumental, der Titeltrack „Force Of Nature“ setzt auf wechselnde Rhythmen und Tempovariation und erinnert damit an Genregrößen wie SATAN. Mit dem gradlinigen „Sleepless“ biegt „Force Of Nature“ auf die Zielgerade. Der Schlusspunkt nennt sich „The Final Epoch“, der sich an der frühen Phase der NWoBHM orientiert. Im hinteren Teil drücken die Protagonisten auf das Gaspedal, sodass der Hard-Rock-Einfluss sich mit den damaligen Speed-Metal-Ansätzen trifft.

„Force Of Nature“ liefert neuen Stoff für NWoBHM-Fans

CHALLENGER und „Force Of Nature“ liefern Stoff für Old-School-Metaller, die neues Material im Style der NWoBHM suchen. Knackpunkt ist der Gesang, der vor allem in der Kombination mit den harschen Vocals nicht richtig zünden will. Auf der B-Seite der Platte verzichten CHALLENGER auf derartige Experimente und mit dem Titeltrack, „Exhausted Earth“ oder „The Final Epoch“ gibt es abwechslungsreiche und hörenswerte Songs. Das Debüt von CHALLENGER ist kein herausragendes Old-School-Metal-Album, aber gut hörbar und eine Empfehlung für Fans der bekannten Undergroundfestivals.

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31.10.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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6 Kommentare zu Challenger - Force Of Nature

  1. Salems Witch sagt:

    Das unterschreibe ich so. Gutes Debüt mit Steigerung Potential. 7,5 Punkte

    8/10
  2. Salems Witch sagt:

    Der Werner sollte auch mal reinhören. Gefällt ihm bestimmt

  3. Werner sagt:

    Guten Morgen,

    ich hab die Review erst gar nicht gelesen, da ich das Cover so ätzend fand und eigentlich dachte, das ist bestimmt ne amtliche „Krachtruppe“ 🙂

    Nachdem ich aber im Leserbrief von Salems Witch erwähnt wurde, hab ich mal die Review gelesen – und staunte nicht schlecht, daß die vom Jürgen ist, der ja eher melodisch unterwegs ist , wie meinereiner vom alten Eisen.

    Die Mucke paßt (zum Glück) so gar nicht zum Plattencover und ist in der Tat absolut meine Baustelle, leider macht sich dennoch stellenweise etwas Langeweile breit, da etliche Läufe vom Maiden Debütalbum einfach nur im Tempo variiert oder leicht verändert sind und minutenlang wiederholt werden.

    So erscheint mir die Musik recht berechenbar, wobei der Sänger in keiner Weise mit dem verstorbenen Paul Di Anno mithalten kann. Ähnlich wie Jürgen sehe ich im Gesang Verbesserungspotential. Dabei stört mich die Stimme weniger, als die Melodien, die teilweise drüber gelegt werden vom Sänger .

    Nichr falsch verstehen, mir gefällt die Mucke, aber fehlt etwas Lebendigkeit und Explosion und die Gitarren fassen mir zu viel und zu oft Themen der ersten beiden Maiden Alben auf.

    Ich schwanke da arg zwischen 7 und 8 – da ich das aber eher nicht häufiger hören werde, da in der Gewichtsklasse einfach zu viel raus ist und meine Lebenszeit den Zenith überschritten hat – vergeb ich wie Jürgen „nur“ ne 7.

    7/10
  4. Salems Witch sagt:

    Sehe ich auch so. Es erscheinen in letzter Zeit zuviele klassische Metal Album. Wer bitteschön soll das alles kaufen? Da sucht man sich die Perlen raus und schaut das man die auf Lp bekommt

  5. Werner sagt:

    Hallo Jürgen und Salem –
    entgegen meines Postings hier – hab ich mir die Scheibe gestern abend doch noch einmal gegeben –
    diesmal über mein „großes Gedeck“ im Keller und amtlicher Live Lautstärke –

    wobei ich gestern meinen „Klarhörer“ von Dr. Adelmann in der Post fand- und das natürlich hören wollte, inwieweit man dem Ohr da noch unter die Arme greifen kann.

    Ich schreib da gerade einen längeren Thread drüber im Betreuten-Hören. Da sieht man mich auch mit Bildern und dem Riesending aufm Schädel –

    die Webseite vom Klarhörer selber ist diese hier:

    http://www.klarhoerer.de

    Bin da sehr positiv überrascht – na ja, und da testete ich halt mir grenzwertig aufgenommenen Produktionen, was das Zeug gehalten hat – die zünden damit ohne Ende.

    Will sagen, ich hatte mehr Spaß mit dem Album, als ich es mir hätte träumen lassen.

    Meine Frau hingegen lachte sich schlapp, weil ich aussehe wie Mickey Mouse mit dem Ding.

  6. Salems Witch sagt:

    Micky Mouse ist aber Coul. Habe ich als Kind gerne gelesen