Kiel? Ich dachte immer, da gibt es nur SMOKE BLOW und sonst nichts als blühende Landschaften. Doch MORBUS DOWN hauchen dem geneigten Konsumenten gar liebliche Töne in den Gehörgang. Der Soundtrack für traute Momente im Blutpogo wird dabei überraschend schüchtern angekündigt: „Wir präsentieren … und würden uns freuen … wäre super“. Ja, keine Angst, hier ist noch jedes Kracherzeugnis aus Hintertupfingen zu seiner objektiven, wohlwollenden, vor Sachkenntnis strotzenden Besprechung gekommen. Deshalb wird an dieser Stelle meine Vielkeit das Wort zum Wochenende verkünden: Auf „Stumm“, dem ersten gepressten Silberling der Band, wird derbster, angethrashter Hardcore-Punk geprügelt. Poetische Betrachtungen über Terror, Blut, Gewalt, blöde Amis und die egoistische Klongesellschaft werden musikalisch eintönig dargeboten. Von den Texten versteht man ohne Booklet selbstverständlich höchstens die Hälfte. Und wenn sich doch mal sauberer Gesang aus der Ecke des Trommlers einschleicht, dann hört sich „Du liegst in meinem Arm“ hartnäckig nach „Du liebst meine Mom“ an (sic). Stumpfer Scheißdreck – also genau das Richtige für die Zielgruppe. Denn zur gepflegten Aggressions-Ableitung taugt es allemal!
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