Apocalyptica
mit Cello, Charme und Humor
Konzertbericht
Am Abend des 12. Oktober 2024 füllte sich der ausverkaufte Alte Schlachthof in Dresden mit gespannter Erwartung auf APOCALYPTICA. Doch bevor die finnischen Cellisten die Bühne betraten, sorgte die britische Metalband THE RAVEN AGE als Vorband für den Auftakt. Die Aufgabe, ein Publikum für solch eine Ikone wie APOCALYPTICA anzuheizen, war sicherlich keine leichte und dies zeigte sich besonders in den ersten Songs ihres Sets.
THE RAVEN AGE trotzen düsterer Stimmung
Die Stimmung im Publikum war zu Beginn eher verhalten, was durch die diffusen Lichtverhältnisse und den mittelmäßigen Sound verstärkt wurde. Die Bühne war zwar von Licht durchflutet, aber dennoch herrschte eine düstere, fast melancholische Atmosphäre. THE RAVEN AGE spielten mit gewohnter Intensität und boten eine technisch solide Performances, doch es dauerte eine Weile, bis die Dresdner Menge warm wurde. Erst bei den letzten beiden Songs gelang es den Briten, das Publikum aus der Reserve zu locken, und es kam spürbar mehr Bewegung und Energie in den Saal.
Die besondere Herausforderung, die Vorband für eine solche musikalische Institution zu sein, meisterten die Briten dennoch mit Bravour und hinterließen zumindest in den letzten Momenten ihres Auftritts einen bleibenden Eindruck. Nachdem THE RAVEN AGE die Bühne verlassen hatte, war das Publikum bereit für den Höhepunkt des Abends – APOCALYPTICA.
Galerie mit 28 Bildern: The Raven Age - Plays Metallica Vol. 2 Tour 2024 in BerlinAPOCALYPTICA – finnischer Humor betritt die Bühne
Mit dem stimmungsvollen Intro „The Ecstasy of Gold“ betraten APOCALYPTICA die Bühne und entführten das Publikum mit „Ride The Lightning“ direkt Welt von METALLICA. Eicca wies kurz darauf hin, dass es heute nur METALLICA Songs gibt, denn sie sind mit ihrem aktuellen Album „Plays Metallica Vol. 2“ unterwegs. Perttu hingegen begrüßte das Publikum überschwänglich und animierte zum ausrasten und ordentlich schwitzen, denn er wollte alle riechen können.
Das Publikum war ab dem ersten Bogenstrich entfesselt und es gab kein Halten mehr. Nach dem Hinweis, dass es heute auch keinen Gesang geben würde und das Publikum daher einspringen muss, erwiesen sich große Teile des APOCALYPTICA Publikums als äußerst Textsicher hinsichtlich sämtlicher METALLICA Hits. Immer wieder stimme das Publikum mit ein, besonders eindrucksvoll war das bei „Master of Puppets“ und „Nothing Else Matters“. Perttu konnte sich bei „Seek & Destroy“ nicht mehr zurückhalten und sang am Mikrofon phasenweise mit. Es entstand eine wundervolle Symbiose zwischen Band und Publikum.
Eicca und Perttu, die charismatischen Gesichter der Band, ließen zwischen den Songs immer wieder ihren typisch finnischen Humor durchblitzen. Eicca wies augenzwinkernd darauf hin, dass „Plays Metallica Vol. 2“ zwar ihr zehntes Studioalbum ist, sie es aber endlich nach 28 Jahren geschafft hätten, noch einmal grandiose METALLICA-Songs mit dem Cello zu interpretieren.
Galerie mit 28 Bildern: Apocalyptica - Plays Metallica Vol. 2 Tour 2024 in BerlinEmotionaler Abschluss: APOCALYPTICA mit wichtiger Botschaft
Kurz vor der Zugabe hielt Perttu eine berührende Rede. Er bedankte sich tiefgehend beim Publikum und stellte alle Bandmitglieder vor, bevor die Band mit „One“ den Abend krönte. Die dramatischen Klänge wurden durch das passende Video zum Song begleitet, was die emotionale Intensität noch verstärkte.
Zum Abschluss bedankte sich Eicca noch einmal bei allen Anwesenden und betonte, wie wichtig es sei, freundlich und wertschätzend miteinander umzugehen – sowohl mit anderen als auch mit sich selbst. Natürlich verlief auch diese Ansage nicht ohne den feinen finnischen Humar – Eicca griff die Begrüßungsansage von Perttu auf und forderte alle auf, sich ein Shirt oder einen Hoodie am Merchstand zu holen, denn „nach diesem Konzert riecht hier alles nach Schweiß“ – vielleicht auch wegen der intensiven Performance der Band.
Mit diesen warmen Worten entließ APOCALYPTICA das Publikum in die Nacht, und es bleibt kein Zweifel: Es war ein unvergesslicher Abend voller Energie, Leidenschaft und einer tiefen Verbundenheit zur Musik.
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