Powerwolf
Wolfsnächte 2024

Konzertbericht

Billing: Powerwolf, Hammerfall und Wind Rose
Konzert vom 11.10.2014 | Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart

An diesem lauen Oktoberabend, parallel zum Cannstatter Wasen, herrscht vor der Hanns-Martin-Schleyer-Halle ein außergewöhnliches Bild: Trachtenträger in Dirndl und Lederhosen mischen sich unter eine Armee von Metalheads in Kutten und Bandshirts. Es entsteht eine ganz besondere Atmosphäre, die schon vor dem Einlass deutlich macht, dass dieser Abend einzigartig wird. Während drinnen die Vorfreude auf das bevorstehende Spektakel wächst, wird draußen klar, dass Stuttgart an diesem Abend nicht nur Volksfest, sondern auch Metal-Hochburg ist – und was folgt, ist ein unvergesslicher Konzertabend, der seinesgleichen sucht.

WIND ROSE: Die „Abenteuerstreuer“

Der Abend beginnt episch, als die italienischen Zwerge von WIND ROSE die Bühne betreten und mit ihrem unverkennbaren „Dwarven Metal“ direkt den ersten Volltreffer landen. Mit wuchtigen Gitarrenriffs und Texten, die aus einem Tolkien-Roman stammen könnten, katapultieren sie das Publikum in die Tiefen der Zwergenfestung. „Drunken Dwarves“, „Diggy Diggy Hole“ und die neue Songs werden lautstark mitgesungen, während die Band die Halle in einen ersten Höhepunkt führt. Was für ein Einstieg in diesen Abend! WIND ROSE beweisen eindrucksvoll, dass sie viel mehr als nur ein Vorprogramm sind – sie beweisen Kraft auf der Bühne und sorgen für eine fantastische Stimmung, die das Stuttgarter Publikum v mitreißt.

HAMMERFALL: „Edelanheizer“ für die Wölfe

Kaum hat sich der Elbenstaub der Zwerge gelegt, stürmen die schwedischen Power-Metal-Titanen HAMMERFALL auf die Bühne und machen sofort klar, dass sie gekommen sind, um die Halle zum Beben zu bringen. Mit „Avenge The Fallen“ und „Brotherhood“ entfesseln sie eine Energie, die das Publikum sofort mitnimmt. Frontmann Joacim Cans glänzt mit seiner kraftvollen Stimme, während die energiegeladenen Gitarrensoli die Wände der Schleyer-Halle zum Vibrieren bringen. Klassiker wie „Hearts on Fire“ und „Renegade“ lösen Begeisterungsstürme aus, und HAMMERFALL beweisen einmal mehr, dass sie auch nach all den Jahren nichts von ihrer Schlagkraft verloren haben. Die Fans feiern die Schweden ausgelassen – der perfekte Übergang zu dem, was als Nächstes kommt.

POWERWOLF: Setzen Maßstäbe und katapultieren sich in den Power-Metal-Olymp

Powerwolf - Wolfsnächte 2024

Credit: Vincent Grundke

Es ist Zeit für den Höhepunkt des Abends: POWERWOLF! Nachdem WIND ROSE und HAMMERFALL bereits die perfekte Grundlage gelegt haben, erhebt sich punkt 21:00 Uhr der Mond über der imposanten Bühne.

Die Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart bebt, als POWERWOLF im Rahmen ihrer „Wolfsnächte 2024“-Tour die Bühne betreten. Die Atmosphäre ist elektrisierend, die Spannung nahezu greifbar, und als die ersten Töne des Openers „Bless ’Em With The Blade“ erklingen, entlädt sich die Vorfreude der prall gefüllten Halle in ohrenbetäubendem Jubel. Sofort reißen die Wölfe das Publikum mit, die Energie auf der Bühne ist förmlich spürbar, und die ersten POWERWOLF-Rufe hallen durch den Saal.

Ohne eine Sekunde Pause folgt direkt „Incense & Iron“, und der sakrale Zauber nimmt volle Fahrt auf. Weihrauch füllt die Luft, während auf der riesigen Videowall im Takt der donnernden Drums von Roel van Helden ein Kreuz geschmiedet wird. Gänsehaut pur! Die perfekte Kombination aus visueller und musikalischer Kraft entfesselt von der ersten Minute an ein wahres Spektakel, das sich über den ganzen Abend zieht.

Mit „Army Of The Night” steigert sich die Show weiter. Feuerfontänen schießen in den Himmel, die Bühne steht förmlich in Flammen, und auf den gigantischen Bildschirmen sind die Musiker in Großaufnahme zu sehen. Jeder Song wird von atemberaubenden Animationen auf der Leinwand begleitet, die die Bühne in immer neue Szenen tauchen – wie ein riesiges Theaterstück, bei dem kein Detail dem Zufall überlassen wird.

Dann kommt „Amen & Attack“, und es wird nochmal spektakulärer: Eine riesige Orgel rollt auf die Bühne, und unter den mächtigen Tastenanschlägen von Falk Maria Schlegel beginnt sie Feuer zu spucken! Doch bevor der Song richtig loslegt, tanzen Falk und Sänger Attila Dorn zu einem kleinen Walzer, und das Publikum lacht und jubelt gleichermaßen über diese unerwartet humorvolle Showeinlage. Es ist genau dieser Mix aus bombastischer Musik und charmanten Späßen, der POWERWOLF so besonders macht.

Bei „1589“ folgt ein dramatisches Schauspiel: Falk wird auf einem Scheiterhaufen inszeniert, windet sich unter den Flammen, bevor Attila ihn heldenhaft rettet – direkt danach geht es in das lautstark bejubelte „Demons Are a Girl’s Best Friend“ über. Die Menge flippt endgültig aus, das Publikum tanzt und singt mit, während POWERWOLF ihre Ausnahmestellung im Power Metal mehr als eindrucksvoll unterstreichen.

Nach „Stoßgebet“ schießt Attila mit einer Kanone Feuersalven ins Publikum, was für tosenden Applaus sorgt, bevor mit „Fire & Forgive“ und „We Don’t Wanna Be No Saints“ der nächste Höhepunkt des Abends folgt. Und dann wird es plötzlich emotional: Bei „Alive Or Undead“ bittet Attila das Publikum, Handylichter und Feuerzeuge zu zücken, und die gesamte Halle verwandelt sich in ein leuchtendes Meer. Die Stimmung ist magisch, und auch der letzte Fan bekommt eine ordentliche Gänsehaut von den Wölfen verpasst.

Doch POWERWOLF wären nicht POWERWOLF, wenn sie die Energie nicht gleich wieder anheizen würden. „Heretic Hunters“ und „Sainted By The Storm“ bringen die Halle zum Beben, während Pyroknaller und Blitze durch die Luft schießen. Als die Band die Bühne kurzzeitig verlässt, könnte man meinen, der Abend sei zu Ende – doch die Menge verlangt nach mehr.

Und natürlich kehren die Wölfe zurück, um das große Finale einzuleiten. „Sanctified With Dynamite“ lässt die Halle ein letztes Mal explodieren, während Falk eine riesige POWERWOLF-Fahne in die Höhe reckt. Attila animiert das Publikum zu einem epischen „Blut-Chor“ im Stil des berühmten Island-Jubels – und die gesamte Halle macht begeistert mit.

Mit „We Drink Your Blood“ und dem abschließenden „Werewolves Of Armenia“ liefern POWERWOLF zwei letzte Hymnen, die das Publikum in Ekstase versetzen. Und als Attila Dorn mit einem charmanten „Stuttgart, des isch geil!“ die Band verabschiedet, feiert das Stuttgarter Publikum die Wölfe mit tosendem Applaus.

POWERWOLF beweisen an diesem Abend eindrucksvoll, dass sie nicht nur musikalisch, sondern auch visuell und emotional in einer eigenen Liga spielen. Diese Show ist ein Fest für alle Sinne, und die Wölfe zementieren mit ihrem Auftritt einmal mehr ihren Status als eine der bedeutendsten Power-Metal-Bands der Welt. Ein Abend, der noch lange nachhallen wird!

Setlist - Powerwolf - Wolfsnächte 2024

13.10.2024

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