Nicht gerade viele lobende Worte hatte Kollege Michael seiner Zeit für das erste Album von VOMIT FORTH mit dem Titel „Seething Malevolence“ gefunden. Zwar waren es auch die „eindimensionalen Bratriffs“, doch noch viel zentraler der „migräneinduzierende Sound“, an dem sich letztlich nicht nur der Rezensent störte, sondern der das Debüt der US-Amerikaner nur schwer hörbar machte. Das Quintett ist weiterhin beim Major-Label Century Media unter Vertrag, das ein ähnliches Dilemma beim zweiten Anlauf mit dem Titel „Terrified Of God“ glücklicherweise nicht noch einmal durchwinken muss, denn die Jungs aus Connecticut klingen aktuell merklich differenzierter.
Sound weicht, Bratriffs bleiben
So hat man reagiert und den Sounddoktor vom eigentlich nicht unbekannten Arthur Rizk gegen Randy LeBoeuf ausgetauscht, der unter anderem schon für THY ART IS MURDER und LORNA SHORE gearbeitet hat. Der Sound weicht, die Bratriffs bleiben. VOMIT FORTH sind weiterhin keine Band der von langer Hand exerzierten Spannungsbögen, sondern kommen mit zwölf reichlich kurzen Frontalattacken jeweils ohne Umschweife zum Punkt. Das Tempo wird zwischenzeitlich durchaus angezogen, sodass „Terrified Of God“ irgendwo zwischen modernem Death Metal und Deathcore Schneisen schlägt, doch am Stärksten sind VOMIT FORTH im groovenden Midtempo.
Dabei gelingt es dem Fünfer einige durchaus wirkungsvolle Songs wie „Negative Penance“, „Fixation On The Narrative“ oder „Non Responsive“ zu schreiben, deren wuchtige Hardcore-Kante unverkennbar erscheint. Warum VOMIT FORTH aber nicht noch öfter auch gesanglich variieren, bleibt allerdings deren Geheimnis, denn etwa bei „Rotting Wool“ zeigt Kane Gelaznik, dass er nicht nur recht eindimensional growlen kann. Der große Trumpf von „Terrified Of God“ ist letztendlich seine Spielzeit, denn in weniger als einer halben Stunde wird die Scheibe tatsächlich kaum langweilig.
Weniger Deathcore, mehr Death Metal
Das führt jetzt zwar nicht dazu, dass VOMIT FORTH besonders aus der Masse hinausstechen, doch gerade im Vergleich zum Vorgänger prescht „Terrified Of God“ recht positiv durch die Hörmuscheln. Gerade wem die Deathcore-Produktionen dieser Zeit womöglich zu wenig wirklichen Death-Anteil haben, dem könnte dieses von der anderen Seite aufgezäumte Pferd gefallen.
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