Selbst wenn man bis dato noch nichts von dieser Truppe mitbekommen haben mag, dürfte es nicht allzu lange dauern, ehe man herausgefunden hat, dass es sich bei COLDSPELL um eine Formation aus Schweden handelt. Das Quintett kredenzt nämlich exakt jene schmissige Melange aus Melodic Rock, Hardrock und einem Schuss melodiösem Heavy Metal, wie man sie von unzähligen anderen schwedischen Formationen in nicht unähnlicher Form kennt.
Dass dabei viel Wert auf prägnante Melodien und Refrains Wert gelegt wird, ist logisch, schließlich will eine Band ja auch in Erinnerung bleiben. Und speziell das Unternehmen „Nachhaltigkeit“ ist COLDSPELL auf ihrem dritten Album mit respektablem Ergebnis gelungen.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Out From The Cold“ ist nämlich vor allem diesbezüglich eine deutliche Steigerung zu erkennen. Doch auch der Sound (Tommy Hansen, d.b. keine weiteren Fragen) wirkt druckvoller denn je, wobei mich persönlich besonders der knackige Klang der Brat-Klampfen, der mehrmals nach VICTORY zu deren Glanzzeiten klingt, förmlich anspringt.
Der Mix, der mitunter aktuellere EUROPE („Goin‘ All The Way“) ebenso in Erinnerung ruft wie TREAT zu deren Blütezeit in den späten 80er Jahren (allen voran: „Angel Of The World“, von dem ich behaupte, dass es die Nummer zu glorreichen MTV-Tagen in die Dauerrotation geschafft hätte!) kommt durchwegs lässig und dabei kompetent intoniert daher und sollte alle Zeitgenossen, denen aktuelle „Schwedenbomber“ von H.E.A.T. bis hin zu ECLIPSE ebenso zusagen wie die erwähnten „alten Helden“.
Selbstredend lassen sich bei COLDSPELL auch noch „internationale“ Inspirationsquellen heraushören, allen voran muss man wohl die früheren PRETTY MAIDS erwähnen, nicht zuletzt deshalb, weil auch bei COLDSPELL das exquisite Zusammenwirken von Keyboards und Gitarre prägend ist. Darüber hinaus darf man aber auch die Namen THIN LIZZY (man höre die Gitarrenharmonien in „Soldiers“, die klingen als ob man vom Studio aus freundliche Grüße in Richtung Scott Gorham / John Sykes bestellen hätte wollen) und FIREWIND („On The Run“ könnte wohl durchaus auch aus der Feder von Gus. G. stammen) erwähnen, um „Frozen Paradise“ in seinem gesamten Variantenreichtum zu beschreiben.
Inwiefern es für diese Boys aus dem hohen Norden des Drei-Kronen-Landes nun in Richtung „Paradise“ gehen wird, bleibt zwar erst einmal abzuwarten, fest steht aber auf jeden Fall, dass sich beim Genuss dieses Albums keineswegs ein Gefühl von „Frozen“ einstellen wird. Viel eher wird man sich COLDSPELL für den nächsten Festival-Sommer wünschen, denn genau dort kommen derlei Tracks immer noch am besten zur Geltung. Let’s Rock!
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