Die Oberbayern MOSAIK haben im zehnten Jahr ihres Bestehens mit „Im Wandel Der Zeit“ ihr drittes Album am Start. Geboten wird überwiegend deutschsprachiger Heavy/Progressive Metal mit einigen Rock- bzw. Popeinsprengseln – und genau in diesem Abwechslungsreichtum liegt auch die Krux in der Bewertung des Albums, aber dazu später mehr.
Vier der ersten fünf Tracks auf „Im Wandel der Zeit“ bieten richtig guten Heavy Metal: Der Opener „Fieber“ legt los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und sorgt mit seinem NWOBHM-Feeling gleich für die richtige Atmosphäre. Auch das nachfolgende „Die Längste Zeit“ (ein echter Ohrwurm!) sowie das dramatische „Ewig Leben“ und das ruhig beginnende, später mit tollen Gitarrenläufen versehene „Der Schlimmste Feind“ schlagen in dieselbe Bresche und lassen den Hörer headbangend und mähneschüttelnd zurück.
Weitere ordentliche bis gute Songs sind das sehr abwechslungsreiche „Geistesblitz“, der Titeltrack und „Mein Herz“ (zu dem es auch ein Video gibt) – gemein haben alle diese Songs den variablen Gesang von Christian Brach, der mich mit seiner Theatralik manchmal an HELL’s David Bower erinnert, sowie das rundum gelungene Gitarrenspiel von Brach und Martin Lukas.
Die gesamte Band inklusive der Rhythmussektion um Stuff Brandstätter (b.) Florian Huber (dr.) liefert eine ziemlich tighte Leistung ab und gehört für mich im Sektor „deutschsprachiger Heavy Metal“ definitiv zu den besseren und interessanteren Bands – bezüglich Aufbau und Strukturen der Songs kommen mir des Öfteren DIE APOKALYPTISCHEN REITER in den Sinn und das ist ja wahrlich keine schlechte Sache!
Nun aber zur oben erwähnten Krux: vier richtig gute Songs und vier ordentlich bis gute Tracks (inklusive dem abschließenden (Fast-)Instrumental „Unschuld“) erfreuen des Metalfans Herz, die restlichen fünf Tracks jedoch haben für mich nur am Rande mit Metal zu tun. Sei es musikalische Engstirnigkeit meinerseits oder aber die (zu) ambitiöse Herangehensweise der Band – was MOSAIK mit Tracks wie „Das Band“ darbieten, ist für mich schon fast Schlager bzw. Pop und schmälert dadurch leider den Gesamteindruck von „Im Wandel Der Zeit“.
Die Stücke mögen zwar kompetent gespielt sein, unterbrechen aber nicht nur den Fluss und die AtMOSHphäre des Albums sondern hinterlassen auch ein großes fettes Fragezeichen auf meiner Stirn, was denn der Künstler hiermit jetzt sagen wollte. Dennoch: „Im Wandel Der Zeit“ ist empfehlenswert!
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