Dream Weaver - MythReal

Review

Seit mehr als zwanzig Jahren ist diese Formation bereits aktiv, konnte jedoch außerhalb ihrer Heimat Griechenland bislang noch nicht wirklich reüssieren und das trotz des Umstandes, dass die Truppe bisher an sich immer wieder durch bemerkenswerte Veröffentlichungen in Erscheinung trat, wie zuletzt 2003 als sie uns „Words Carved Within“ vorlegten und damit zumindest im Underground für einigen Wind sorgen konnten. Zwar ist es zu bezweifeln, dass die Hellenen mit ihrem selbst bezeichneten „Dark Melodic Power Metal“ sowie der nunmehr vorliegenden sechsten Veröffentlichung auf großartiges Echo der „breiten Masse“ stoßen werden, in einschlägigen Kenner-Kreisen dagegen sollten sie sehr wohl für Furore sorgen, denn ihre Songs beinhalten auf jeden Fall sämtliche Attribute, die jener Stil-Bezeichnung entsprechen.

Besonders gelungen ist den Burschen meiner Meinung nach die Kombination von atmosphärischen Passagen, die auch durch das zumeist recht gedrosselte Tempo, das den Songs eine zusätzliche Portion Intensität verabreichen konnte und markanten, mitunter regelrecht schneidenden Riffs, die jedoch immerzu sehr harmonisch rüberkommen.

Als nicht minder essentiell erweist sich auch der schlicht wunderschöne Gesangsbeitrag von Dimitri Marcou, der vor allem im (auch was die Melodienbögen betrifft) an eine Art doomige Version später SAVATAGE / CIRCLE II CIRCLE erinnernden „Visionaire“ an den frühen Zak Stevens denken lässt.

Hinsichtlich der Atomsphäre und der nicht unähnlich gelagerten Arrangements sind zudem auch die früheren EVERGREY als Referenz hier mehrfach zutreffend, wie man durchaus auch eine langsamere Variante der ersten Barlow-ICED EARTH-Phase als Vergleich für die Intensität des Materials anführen kann. Vereinzelte, dezent orientalisch anmutende Riffs und Melodien bringen mir auch noch PENTAGRAM / MEZARKABUL in den Sinn, wobei ich diesbezüglich für allem das unglaublich eingängige, positiv aufdringliche „Atlantis“ und das nicht minder fesselnde „Wither Away“ hervorheben möchte, mit denen die Burschen ähnliche Ohrwürmer auf CD verewigen konnten wie zuletzt „Ice Cold Steel“.

Dass die Burschen fast zehn Jahre für ihr neues Album gebraucht haben, mag zwar nicht wirklich verkaufsfördernd gewesen sein, an der Tatsache, dass sich diese Zeit gelohnt hat und DREAM WEAVER erneut einen Hammer abgeliefert haben, besteht dagegen kein Zweifel!

08.08.2013

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