Ziemlich einseitig präsentierten uns SOCIETY1 ihre ersten beiden Alben. Vor allem dem Industrialbereich fühlten sich Mr. Zane und seine Kumpanen darauf hingezogen. Seit kurzem hat die Band ein neues Album am Start, das sich, verglichen zu den ersten Alben, wesentlich abwechslungsreicher gestaltet. Neben den bekannten Industrialklängen fällt das Quartett um den religiösen Philosoph, Pornoregisseur- und Produzent (Backstage Sluts) auch über düsteren Gothicrock und recht alternative Einflüsse her. „No Father“ erinnert dabei verdammt stark an ältere SOUNDGARDEN-Scheiben. Die restlichen Songs sind sehr gut durchwachsen und lassen keine klare Linie erkennen. Relativ chaotisch und dann doch wieder mit eingängigen Songstrukturen durchsetzt, Langeweile kommt dabei nicht so schnell auf. Ziemlich facettenreich legt Performancekünstler und Mastermind Matt Zane jedem seine musikalischen Ansichten nahe. Wer ihn kennt, weiß, dass es nicht immer leicht ist, hier vollends durchzusteigen. Wie dem auch sei, durch seine Musik fühlen sich vor allem MARILYN MANSON oder NINE INCH NAILS-Fans wahrlich angezogen. Schritt für Schritt steigt man immer mehr durch die Traumwelt des Schaffers des legendären „Fleischerhaken“-Videos vom 2003er Album, mit dem er sich einen gewissen Grundstatus geschaffen hat. Bleibt abzuwarten wie sein neues Album in der breiten Masse ankommen wird. Auch wenn der Einstieg schwer fällt, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase zeigen einige Songs einen nicht abzustreitenden Ohrwurmcharakter. Alle die dem abgedrehten Crossover nicht abgeneigt sind, werden an diesem Album jedenfalls nicht vorbeikommen.
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