Es sollte ein vorgefertigtes Formular für Reviews über schwedische Bands geben! Denn wie (fast) immer bei einer Band aus dem skandinavischen Land handelt es sich auch bei SLOWGATE um Musiker, die ihr Handwerk verstehen, deren Songwriting von Erfahrung zeugt und deren Produktion auch durchaus als gelungen bezeichnet werden kann. Eben diese „Grundsolidität“ spricht sowohl für „Nordic Rage“ als auch dagegen. Das Quintett hat sich dem Thrash Metal verschrieben obwohl gelegentlich Streifzüge in die Gefilde des Death Metal unternommen werden. Dabei schreckt Sänger Christoffer Larsson in den Refrains auch nicht vor cleanen Gesängen zurück. Das steht ihm eigentlich nicht schlecht zu Gesicht, ist aber genauso unnötig wie ein SLAYER-Unplugged Album. SLOWGATE sollten sich auf ihre Stärken besinnen, die eindeutig im harten Midtempo-Bereich liegen, anstatt zu versuchen, ihren Landsmännern SOILWORK Fans wegzuschnappen. Die einzige Überraschung auf „Nordic Rage“ findet sich im Titeltrack, wenn gegen Ende hin plötzlich ein folklorisches Zwischenspiel erklingt und somit (zumindest für kurze Zeit) ein wenig Abwechslung in die Sache kommt. Der einzige wirkliche Totalausfall ist aber höchstens in den Lyrics zu finden. Kostprobe gefällig? „Why should I care about your pain? – You are the reason why I’m insane – I’m not the one I used to be – There’s no hope for me“ (Refrain von „Your Pain“) Ich bin mir ja bewusst, dass es hier um Thrash Metal geht aber platter geht’s wohl kaum. SLOWGATE haben mit ihrem Zweitlingswerk für wahr kein schlechtes Album abgeliefert, so richtig begeistern können sie aber in den seltensten Fällen. Bei soviel Konkurrenz, schon alleine aus Schweden, ist das heutzutage einfach zu wenig!
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