Mit dem Gitarristen DAVID BARRETT, musikalischer Kopf und Namensgeber des DAVID BARRETT TRIOs, gibt ein persönlicher Protege von RUSH-Gitarrist Alex Lifeson sein Debüt mit einem selbstbetitelten Album. Die kanadische Nachwuchsarbeit geht in diesem Fall so weit, dass Alex die Platte nicht nur produzierte, sondern gleich Tontechniker Richard Chycki im Schlepptau hatte, der unter anderem bei RUSHs letzten beiden Studioalben an den Reglern saß. Die Bedingungen waren also denkbar günstig.
Wenig überraschend, dass man die Handschrift des Förderers auch bei seinem Schüler erkennt. Besonders der Gitarrensound erinnert stark an die letzten Veröffentlichungen des wesentlich bekannteren kanadischen Prog-Trios (was natürlich auch Chyckis Einfluss liegen kann). Sie deshalb aber als RUSH-Kopie abzutun würde zu kurz greifen. DAVID BARRETT ist gut hörbar in der ganzen Breite des klassischen Prog Rock. So klingen auch andere Einflüsse wie Steve Howe (YES, ASIA) oder der ersten Neo-Prog Generation wie IQ und JADIS sowie dem aus ihrem Umfeld stammenden Liedermacher STEVE THORNE durch. Allerdings wird in diesem Fall, mit Ausnahme des Songs „Belmonte“, auf Gesang verzichtet.
Im Gegensatz zu RUSH gehen im DAVE BARRETT TRIO keine drei gleichberechtigten Musiker zuwerke, sondern Gitarrist BARRET steht im Mittelpunkt und hat zwei Begleitmusiker, die sich Hintergrund halten. Das hat zur Folge, dass sich rhythmische Gemeinheiten im Vergleich zu vielen Genre-Kollegen eher in Grenzen halten.
Stattdessen beweist DAVID BARRET seine stilistische Bandbreite, die sich von folkigen Riffs über Country-Anleihen bis zu Latino-Rhythmen zieht und auch mal andere Instrumente, wie eine Mandoline beinhalten kann. Die Mischung passt und es gelingt dem Gitarrero immer wieder, Bilder vor den Augen des Hörers entstehen zu lassen.
BARRETTS Debüt ist ein gutes Beispiel, wie auch instrumentale Musik Geschichten erzählen kann. Hier steht ein Album, das sich genau so für den konzentrierten Genuss unter dem Kopfhörer eignet, wie als angenehme Hintergrundbeschallung. Wer auf Gesang verzichten kann, sollte unbedingt ein Ohr riskieren.
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