FortaRock XL Festival
Rammstein, Opeth, Volbeat, Amon Amarth, Motörhead, Heaven Shall Burn u.a. live in Nijmegen

Konzertbericht

Billing: Hatebreed, Volbeat, Textures, Rammstein, Opeth, Motörhead, Mastodon, Kreator, Heaven Shall Burn, Airbourne, Hacktivist, Finntroll, Entombed, Enslaved, Delain, Audrey Horne, Amon Amarth und Amenra
Konzert vom 2013-06-01 | Goffertpark, Nijmegen

FortaRock XL Festival

Das FortaRock im niederländischen Nijmegen hat in diesem Jahr den Sprung vom Geheimtipp-Festival zu einem der Großen gemacht: Mehr Bands, mehr Bühnen, mehr große Namen, größere Location, mehr Fans. Geblieben ist die Länge des Open Air, denn nach einem Tag und zwölf Stunden ist alles auch schon wieder vorbei. Ist durch die Änderungen alles auch noch besser geworden oder einfach nur aufgeblasen?

In den letzten Jahren hatte sich das FortaRock zu einem Geheimtipp unter den Open Air-Festivals gemausert: Das Line-Up des Eintagesfestivals war stets durchgehend hochklassig, und die tolle Location im Park Brakkenstein mit seinem alten Baumbestand vermittelte eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Dieses Jahr heißt das Festival FortaRock XL, und auch sonst ist alles extra-large: Dafür steht der Umzug in den größeren Goffertpark sowie ein von zwölf auf 18 Bands angewachsenes Line-Up: Angeführt vom Headliner RAMMSTEIN treten dort auf drei Bühnen Größen wie AMON AMARTH, HATEBREED, MOTÖRHEAD, VOLBEAT, OPETH und HEAVEN SHALL BURN auf. Das größere Line-Up hat allerdings ungeliebte Überscheidungen zur Folge, denn wie im Vorjahr spielen alle Bands innerhalb von zwölf Stunden. Wo also hingehen – AMON AMARTH oder KREATOR? HEAVEN SHALL BURN oder ENTOMBED? OPETH oder HATEBREED?

FortaRock XL Festival

Wie gesagt, der Goffertpark bietet mehr Platz, und dadurch ist auch die Besucherzahl kräftig angestiegen: Waren es im letzten Jahr noch 8.000 Metalfans, sollen es diesmal gleich 48.000 sein. Das FortaRock XL gehört damit zu den großen Festivals und hat damit auch Probleme wie die Großen: Es ist ja schön und gut, die Route zum Goffertpark auszuschildern, aber wenn man als Besucher dadurch erstmal über zwei Stunden im Stau steht, ist das einfach nur nervig. Gerade wenn sich der Stau vor dem Festivalgelände in Wohlgefallen auflöst. Beim nächsten Mal bitte einfach ein paar Verkehrshelfer engagieren, die den Verkehr durch die Kreisverkehre leiten – danke!

FortaRock XL Festival

Dementsprechend spielen die Belgier AMENRA, AUDREY HORNE aus Norwegen und die Lokalmatadoren DELAIN auf, während wir noch auf der Piste stehen. Geduldsprobe auf der Straße, verspätete Ankunft auf dem Gelände. Trotz Geländeplans fällt die Orientierung etwas schwer: Alles ist weitläufiger. Und alles ist voller und gedrängter als im letzten Jahr. Landmarken wie die von einem Energydrink-Hersteller gesponserte Aussichtsplattform gibt es aber immer noch, Stände mit Essen, Getränken und Tabak an jeder Ecke. Erstmal weiter zum Pressezelt, um den Fotopass abzuholen, und da gibt es schon die erste Überraschung, die keine echte Überraschung ist: Den Headliner RAMMSTEIN dürfen nur sieben oder acht ausgewählte Fotografen knipsen, und wir sind nicht dabei. Nun denn, schade auch.

 

Galerie mit 17 Bildern: Impressionen - FortaRock XL 2013

 

Enslaved

Deswegen direkt erstmal weiter zur Zeltbühne, wo die Norweger ENSLAVED angekündigt sind. Und die rocken trotz überlanger und progressiver Stücke ganz ordentlich. Sinnbildlich dafür steht Gitarrist Arve Isdal, der wie gewohnt mit freiem Oberkörper, lässiger Haltung und Rockstarposen die rechte Bühnenseite bearbeitet. Sein Gitarristenkollege Ivar konzentriert sich eher auf das Spielen der Stücke und beschränkt sich auf dezentes Headbangen, während Frontmann Grutle Kjellson immer wieder sehr präsent wirkt und Stücke mit seiner typischen Gestik und Mimik untermalt. Keyboarder Herbrand Larsen sorgt mit seinem Klargesang für die nötige Eingängigkeit, trotz der Sperrigkeit einiger Stücke, wie dem älteren „Convoys To Nothingness“. Das finale „Isa“ wird dann aber in bester Livemanier in die Länge gezogen. Guter Auftritt, und dem Publikum hat es gefallen, wenngleich der Applaus eher höflich denn euphorisch ausfällt.

Setlist:

  • Thoughts Like Hammers
  • Ethica Odini
  • Roots Of The Mountain
  • Convoys To Nothingness
  • Isa

 

FortaRock XL Festival

Auf der Hauptbühne spielen derweil die Niederländer TEXTURES, die kurzfristig für FIVE FINGER DEATH PUNCH eingesprungen sind. Die Prog-Tech-Deather TEXTURES sind beim FortaRock alte Bekannte: Bereits 2007 waren sie bei einem der FortaRock-Vorläufer mit dabei, genauso wie 2010. Und natürlich ist das hier so etwas wie ein Heimspiel. Jedenfalls ist es vor der Bühne ordentlich voll, und nicht nur einmal bildet sich in der Meute ein Moshpit.

Heaven Shall Burn

FortaRock XL Festival

Weiter geht es im Zelt mit HEAVEN SHALL BURN, die diesmal den Vorzug vor ENTOMBED bekommen, die zehn Minuten später die kleinere Freilichtbühne rocken werden. HSB haben nicht nur eine schicke neue Bühnendeko im „Veto“-Design, sondern präsentieren sich gewohnt agil und haben einen massiven Sound. Nach dem sanften Intro „Awoken“ holen sie jedenfalls den Vorschlaghammer raus, und im Publikum bildet sich ein erster Moshpit. Das Zelt ist vollgepackt, und sogar von draußen versuchen viele Zuschauer, einen Blick auf die Show von HEAVEN SHALL BURN zu erhaschen. Es folgt ein schöner Mix aus neueren und älteren Songs, von denen insbesondere „Voice Of The Voiceless“ abgefeiert wird. Den Abschluss bildet das EDGE OF SANITY-Cover „Black Tears“ bei dem sowohl Band als auch Publikum noch einmal alle Energiereserven mobilisieren. Mächtiger Auftritt.

 

Galerie mit 9 Bildern: Heaven Shall Burn - FortaRock XL 2013

 

Airbourne

FortaRock XL Festival

Komplett anderes Bild auf der Hauptbühne: Dort machen sich die Rotzrocker AIRBOURNE bereit, die erst kürzlich ihr drittes Album „Black Dog Barking“ veröffentlicht haben: Dessen Coverabbildung ziert denn auch das riesige Backdrop, und gegen die gefletschten Zähne und die Marshall-Wände wirken die Musiker fast winzig. Dagegen arbeiten die vier Australier mit einem hohen Energielevel und viel Bewegung an. Allen voran Gitarrist und Sänger Joel O’Keeffe, der während der Stücke quer über die Bühne rennt. Als bei Joel O’Keeffes erster Ansage die Sonne durchkommt, setzt spontaner Jubel ein – vielleicht hat das den Frontmann angespornt, später in einer halsbrecherischen Aktion den Bühnenaufbau hochzuklettern, um dort ein Solo zu spielen?! Wahnsinn! Von der Songauswahl gehen AIRBOURNE aber auf Nummer sicher und bringen einen gelungenen Querschnitt durch ihre drei Alben, der zumindest innerhalb des „Golden Circle“, der Sicherheitsabsperrung, enthusiastisch gefeiert wird. Saubere Leistung!

 

Galerie mit 6 Bildern: Airbourne - FortaRock XL 2013

Setlist:

  • Ready To Rock
  • Chewin‘ The Fat
  • Diamond in the Rough
  • Back In the Game
  • Raise the Flag
  • Cheap Wine & Cheaper Women
  • Black Dog Barking
  • Live It Up
  • Too Much, Too Young, Too Fast
  • Runnin‘ Wild

 

Mastodon

FortaRock XL Festival

Im Zelt entern MASTODON aus Atlanta, Georgia, die Bühne, um ihren außergewöhnlichen Soundeintopf zu kredenzen: Ein bisschen Hardcore, ein bisschen Hardrock, luftig, mit progressiv und psychedelisch geprägten Songs: Einstieg mit „Black Tongue“, dann „Crystal Skull“. Der Gesang wechselt reihum von Bassist Troy Sanders über Gitarrist Brent Hinds bis hin zu Schlagzeuger Brann Dailor. Vor der Bühne gehen Arme in die Luft, Haare werden geschüttelt. Überschäumende Begeisterung will aber trotz allem nicht aufkommen, da die vielschichtigen Songs häufig nur als Soundmischmasch in den Ohren ankommt. Schade. Zum Abschluss gibt es noch das sanft beginnende „The Sparrow“, das immer wieder heftig anschwellt und genügend Raum für ausgedehnte Gitarrensoli bietet.

 

Galerie mit 9 Bildern: Mastodon - FortaRock XL 2013

 

Motörhead

FortaRock XL Festival

Einem MOTÖRHEAD-Gig eine gewisse Routine zuzusprechen, ist natürlich nicht verkehrt. Du weißt grundsätzlich schon vorher, was kommen wird: Ohne Lemmys Ansage „We are Motörhead, and we play rock’n’roll“ geht es einfach nicht, und Klassiker der Marke „Ace Of Spades“ und „Overkill“ müssen einfach gespielt werden. Dazwischen gibt es ein Programm, das immer gut, aber eben auch vorhersehbar ist. Mit dem Opener „I Know How To Die“ arbeitet das Trio die jüngste Vergangenheit ab, und sonst gibt es einen Mix aus bekannten Stücken der Klassikeralben: „Stay Clean“, „Metropolis“, „Killed By Death“… Die größte Unbekannte ist Lemmys Stimme, und hier zeigt sich, dass der Frontmann heute recht schwachbrüstig klingt. Seine Ansagen sind teilweise kaum zu verstehen, und vielleicht fällt ihm Gitarrist Phil Campbell deshalb einmal in die Parade: „Thank you, motherfuckers! Make some noise!“ Richtig Stimmung will aber erst bei Mikkey Dees Drumsolo aufkommen, als sich einige Fans an einer Wall Of Death light versuchen. MOTÖRHEAD hat man insgesamt schon besser gesehen, und bei einem Hallenkonzert vor eigenem Publikum reißen die Rocker deutlich mehr.

 

Galerie mit 9 Bildern: Motörhead - FortaRock XL 2013

Setlist:

  • I Know How To Die
  • Damage Case
  • Stay Clean
  • Metropolis
  • Over The Top
  • Doctor Rock
  • The Chase Is Better Than The Catch
  • Rock It
  • The One To Sing The Blues
  • Going To Brazil
  • Killed By Death
  • Ace Of Spades
  • Overkill

 

Amon Amarth

FortaRock XL Festival

Nächste Entscheidung: AMON AMARTH statt KREATOR. Schwere Entscheidung, denn KREATOR sollen auf der kleinen „Jägermeister Stage“ richtig toll gewesen sein. AMON AMARTH im rappelvollen Zelt aber auch. Intro aus der Konserve, aufbrandender Jubel, als die Bandmitglieder nacheinender die Bühne betreten. Einstieg mit „War Of The Gods“, und direkt anschließend kommt mit „The Pursuit Of Vikings“ der wohl größte Gassenhauer der Schweden, dessen Riff lauthals mitgesungen wird. Das Publikum ist euphorisch, aber was die Schweden dort auf der Bühne bringen, ist ebenfalls beeindruckend. Angefangen bei der Bühnenpräsenz, die maßgeblich von Fronthüne und Rauschebart Johan Hegg bestimmt wird. Der hat das Frontmann-Einmaleins studiert und weiß, wie er das Publikum animieren muss und nutzt alle Freiräume, die ihm sein Status als Sänger bringt. Seine Mitstreiter der Saitenfraktion stehen ihm in puncto Bewegung in nichts nach und lassen die blonden Mähnen kreisen. Bei den Songs hat das Quintett sowieso genügend starkes Material in der Hinterhand, und mit „Deceiver Of The Gods“ spielen die Schweden einen Track vom brandneuen Album. Abschließend gibt es noch „Twilight Of The Thunder God“ und „Guardians Of Asgaard“, und die Meute bleibt geplättet zurück.

 

Galerie mit 18 Bildern: Amon Amarth - FortaRock XL 2013

Setlist:

  • War Of The Gods
  • The Pursuit Of Vikings
  • For Victory Or Death
  • Destroyer Of The Universe
  • Free Will Sacrifice
  • Deceiver Of The Gods
  • Asator
  • Runes To My Memory
  • Death In Fire
  • Twilight Of The Thunder God
  • Guardians Of Asgaard

 

Volbeat

FortaRock XL Festival

Als nächste Band steht Volbeat auf dem Programm, die sich nach dem Abgang von Gitarrist Thomas Bredahl mit dem ehemaligen ANTHRAX-Saitenhexer Rob Caggiano verstärkt haben. Einstieg mit „Hellelujah Goat“, und direkt vor der ersten Strophe stoppt die Band und Frontmann Michael Poulsen ruft in die Menge: „I can’t hear you!“. Jubel im Publikum, Grinsen auf der Bühne. Dort kommt Bassist Anders Kjølholm die Rolle des Herzensbrechers zu, der den Damen im Publikum unentwegt zuzwinkert und Grimassen zieht. Frontmann Michael Poulsen wiederum sieht ein wenig übernächtigt aus und trifft nicht jeden Ton, aber dem Publikum scheint’s zu gefallen – nicht erst, als Poulsen zur Westernklampfe greift und JOHNNY CASHs „Ring Of Fire“ anspielt: eifriges Mitsingen im Publikum. Als die Band als Hommage an den kürzlich verstorbenen Jeff Hanneman „Raining Blood“ anspielt, bildet sich sogar ein ordentlicher Moshpit. Was fehlt noch? Klar: Der Rausschmeißer “ Pool of Booze, Booze, Booza“, und passend dazu bahnt sich ein weiteres Mal die Sonne den Weg durch die ansonsten dichte Wolkendecke.

 

Galerie mit 13 Bildern: Volbeat - FortaRock XL 2013

 

Opeth

FortaRock XL Festival

Nächste Gewissensfrage: OPETH oder HATEBREED? Die Damenschaft scheint eher zu OPETH ins Zelt zu gehen – jedenfalls lässt die erste Reihe diesen Schluss zu, denn dort stehen unzählige weibliche Fans mit Kamera im Anschlag, die offensichtlich Frontmann Mikael Åkerfeldt vor die Linse bekommen wollen. Der unterhält die Anwesenden in seinen Ansagen mit seinem feinen und trockenen Humor. Und bei den Stücken kommt man in den Genuss eines Sets, das Stücke aus den letzten zehn Jahren enthält: „Ghost Of Perdition“, „Heir Apparent“, „Hope Leaves“… Mikael Åkerfeldt hat also genügend Raum, um zu zeigen, welch großartige Growls er vom Stapel lassen kann – wobei es für ihn scheinbar keine Mühen bereitet, so unangestrengt, wie er ins Mikro grunzt. Der Rest der Band wirkt ebenso lässig: Da steht Bassist Martín Méndez fast unbeteiligt auf der Bühne, um dann wieder punktgenau einzusetzen. Brillant. Zum Abschluss noch eine Ansage von Mikael Åkerfeldt, als er „The Lines In My Hand“ ankündigt: „An odd song, but we like it. It’s inspired by THE SCORPIONS.“ Odd, indeed…

 

Galerie mit 8 Bildern: Opeth - FortaRock XL 2013

Setlist:

  • The Devil’s Orchard
  • Ghost Of Perdition
  • Heir Apparent
  • Hope Leaves
  • The Lines In My Hand
  • Deliverance

 

Hatebreed

FortaRock XL Festival

Draußen geben derweil HATEBREED mit ihrer Mischung aus Hardcore und Metalcore Vollgas – genauso wie das Publikum: Jedenfalls fliegen beim ersten Song „Tear It Down“ reihenweise Bierbecher in die Luft und vor der Bühne ist ordentlich Bewegung. Und trotz generellen Verbots auf dem FortaRock gibt es einzelne Crowdsurfer, die auf den Armen der Meute die Musik und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Nette Geste von Frontmann Jamey Jasta: Er erinnert noch einmal daran, dass es einst ENTOMBED waren, die die US-Boys mit auf Tour genommen haben, als diese noch recht unbekannt waren. Schön, wenn man seine Förderer nicht vergisst!

Galerie mit 5 Bildern: Hatebreed - FortaRock XL 2013

 

Rammstein

Um 22:10 Uhr ist es Zeit für den Headliner, die NDH-Vorreiter RAMMSTEIN. Dass es mittlerweile dämmert, passt natürlich bestens zum ganzen Arsenal an optischen Effekten, das in der Folge aufgefahren wird. Die Bühne ist verhangen, und mit den ersten Takten von „Ich tu dir weh“ werden Raketen gezündet. Dann fällt der Vorhang und gibt den Blick auf die Band und vor allem Sänger Till Lindemann frei, der auf einer Art Hebebühne zur Erde hinabgelassen wird. Die Haare wasserstoffblond und gekleidet in einem rosafarbenen Felljäckchen, sieht er reichlich bizarr aus, getoppt vielleicht nur von Keyboarder Flake in seinem Glitzeranzug.

Mit dem Uralt-Stampfer „Wollt ihr das Bett in Flammen sehen“ wird eine perfekte Show mit zahlreichen Gassenhauern eingeleitet (wenngleich mit einer vorhersehbaren Setlist), und auch sonst feuern RAMMSTEIN aus allen Rohren. Fast bei jedem Song gibt es Spezialeffekte – von Pyros über Feuerwerk, Raketen und Böller bis hin zu einem Flammenwerfer. Bei „Benzin“ feuert Till Lindemann aus einer Zapfpistole und setzt einen Komparsen in Brand. Netter Effekt.

Nach „Ich will“ ist der reguläre Set erstmal zu Ende, aber Rammstein kommen noch mal für einen Nachschlag auf die Bühne: „Mein Herz brennt“ in einer etwas lahmen Klavierversion (es ist mittlerweile kalt geworden, und man will sich bewegen), dann „Sonne“. Danach entzündet sich ein großes Rammstein-Logo. „Pussy“ mag nicht der größte Hit von Rammstein sein und damit nicht der schmissigste Abgang, aber wenn Till Lindemann mit einem überdimensionierten Dildo weißen Schaum ins Publikum spritzt, sorgt das natürlich für angemessene Heiterkeit. So gesehen haben RAMMSTEIN alles richtig gemacht und mit einer perfekten, maßgeschneiderten Show ihren Headliner-Posten mehr als würdig ausgefüllt.

Setlist:

  • Ich tu dir weh
  • Wollt ihr das Bett in Flammen sehen?
  • Keine Lust
  • Sehnsucht
  • Asche zu Asche
  • Feuer frei!
  • Mein Teil
  • Ohne dich
  • Wiener Blut
  • Du riechst so gut
  • Benzin
  • Links 2-3-4
  • Du hast
  • Bück dich
  • Ich will
  • Mein Herz brennt (Piano Version)
  • Sonne
  • Pussy

 

FortaRock XL Festival

 

Fazit

Was bleibt als Fazit? Beim FortaRock XL war dieses Jahr alles größer: Größere Headliner, größeres Billing, größeres Gelände, deutlich mehr Zuschauer. Nicht zu vergessen ein höherer Eintrittspreis (75,00 € gegenüber 59,50 € im Jahr zuvor) sowie vergleichsweise hohe Verpflegungspreise. Ob das FortaRock XL dadurch aber besser geworden ist, sei mal dahingestellt. Natürlich gab es richtig tolle Gigs von HEAVEN SHALL BURN über AMON AMARTH und OPETH bis hin zum Headliner RAMMSTEIN. Natürlich war alles auf dem Gelände gut organisiert. Und auch die zurückhaltenden und souveränen Secus verdienen ein Extralob. Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter das Stauchaos beim nächsten Mal in den Griff bekommen und das Konzept mit dem aufgeblasenen Line-Up und den daraus resultierenden Zeitplanüberschneidungen noch einmal überdenken – dann würde das Festival in meinen Augen auch wieder zu alter Stärke zurückfinden.

30.06.2013

- Dreaming in Red -

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