Hatte ich beim letzten Album „Maras“ noch Bedenken überhaupt ein Review zur Scheibe zu schreiben (man lese das betreffende Review einfach nach, Link siehe unten), so hatte ich mich ja aufgrund der musikalischen Qualität doch dazu entschieden. Auch dieses Jahr bieten die Balten wieder ordentlich Stoff, der eigentlich genau am letzten Song von „Maras“ ansetzt – nur ohne eine eingespielte Rede, was ich sehr begrüße!
Obwohl ich gleich zu Beginn zugeben muss, dass mir ihr Erstling von musikalischer Seite besser gefallen hat, so ist „Prakeikimas“ (deutsch: Verdammnis) mitnichten ein schlechtes Album. Die neuen Songs sind nur schwerer zugänglich und man braucht doch ein paar Durchläufe mehr, bis es komplett zünden will. Dabei ist es gar nicht mal verkehrt, wenn die Songstrukturen komplexer sind, denn sie sind so geschrieben, dass trotzdem der berühmte Rote Faden da ist.
Dabei wollen DISSIMULATION gar nicht die böseste Black-Metal-Band der Welt sein, denn dafür haben sie einen viel zu starken Thrash-Metal-Enfluss. Dieser gefällt mir aber in dieser Kombination sehr gut, denn er sprüht schon von richtig fieser Rotzigkeit. Wie z.B. der Song „Kol Viskas Niekur“, der genau diese Elemente verarbeitet. Hinzu kommt natürlich auch wieder der passende Gesang von Venomous, der mal heiser und mal keifend vorgetragen wird. Mein Favorit der Platte ist aber „Suteikim Jiems Kancia“. Hier fallen mir die Gitarren besonders positiv auf, da diese enorm heavy ausfallen und sehr gut zum sonst pechschwarzen Gewand passen. Diese Thrash/Heavy-Metal-, aber auch Folk-Einflüsse bringen eine enorme Frische mit sich, so dass das Hören auch nach vielen Durchläufen noch interessant ist. Wer „Maras“ mochte wird an „Prakeikimas“ nicht vorbeikommen, denn obwohl mir der Vorgänger eine Idee besser gefallen hat, so ist der aktuelle Rundling immer noch sehr anspruchsvoll.
Das war meine erste Begegnung mit DISSIMULATION. Solider angeschwärzter Thrash mit gelegentlichen slawischen Pagan Metal Einschlag. Gefällt mir eindeutig besser als das Debüt „Maras“, tendiert auch mehr in Richtung Thrash und hin und wieder findet man ein angestaubtes, traditionelles Metal Riff.
Auch wenn die Midtempo Parts immer noch nicht das gelbe vom Ei sind und einen nicht richtig packen, so sind sie hier doch besser ausgearbeitet worden. Ansonsten ist das ein durchaus netter Zeitvertreib.
Wobei die 41 Minuten Spielzeit durch stinklangweilige Ambient Parts am Ende eines jeden Songs künstlich gestreckt wurden. Wenn man die zusammenrechnet kann man genau 10 Minuten und 20 Sekunden abziehen. Finde ich schon etwas unverschämt.