Jailbreak 2024
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
Warum fahren Fans der härteren Klänge zu einem Festival nach Dänemark, wo das Bier deutlich teurer als in einheimischen Gefilden ist? Gibt es nicht mehr als genug Angebote in Deutschland? Sicher, ein gewisses Überangebot an Festivals lässt sich nicht wegdiskutieren. Trotzdem gibt es Bands, die nur sehr wenige Slots spielen. Auf dem Jailbreak 2024 in Horsens sind das PRETTY MAIDS, die dazu noch direkt aus der Region Vejle und Horsens kommen. Die beiden Hauptakteure der Band, Ronnie Atkins und Ken Hammer, sind seit einigen Jahren mehr als nur gesundheitlich angeschlagen. Während Ronnie Atkins trotz Krebserkrankung mit AVANTASIA unterwegs ist, hält sich Ken Hammer bezüglich Liveaktivitäten deutlich zurück.
Jailbreak 2024 und das Umfeld
Galerie mit 27 Bildern: Impressionen - Jailbreak 2024Das Jailbreak 2024 findet in einem ehemaligen Gefängnis mit dem Namen Fængslet statt. Das Gelände ist Museum und Hotel. Wer möchte, kann direkt auf dem Gelände übernachten. Zum Festival ist das Hotel mit den Gittern vor den Fenstern ausgebucht. Das Museum hat normal geöffnet, sodass Metalfans neben den Konzerten auch geschichtliche Aspekte genießen können.
Fængslet liegt im Stadtgebiet von Horsens und bietet die Möglichkeit für Camping. Direkt gegenüber des Festivalgeländes ist ein Sportverein zu finden. Das Fußballfeld wird in einen Campingplatz für Zelte umfunktioniert. Die daneben liegende Sporthalle sorgt für WC und Co. Campingfahrzeuge finden Platz auf einem Parkplatz, kaum mehr als 100 Meter vom Sportplatz entfernt.
Das eigentliche Festivalgelände ist primär in zwei Lokationen unterteilt. Die Outdoorbühne beherbergt die Mainacts. Jeweils vier Bands spielen an den beiden Tagen auf der großen Bühne. Die zweite Bühne ist Indoor in einem Saal, der neben der Bühne zwei Bars, Spieltische (zum Beispiel Tischfußball) und einen DJ beherbergt. Im Prinzip lassen sich alle Konzerte verfolgen, da zwischen den Gigs immer mindestens 15 Minuten Zeit ist.
Soweit die Theorie. Die Praxis sieht etwas anders aus. Es kommt vor, dass eine Band auf der Hauptbühne etwas überzieht und die im Saal angesetzte Band sich als Zuschauermagnet erweist. Beispiele wären die Power-Metaller DRAGONFORCE oder auch JUNKYARD DRIVE. Die Hard-Rock-Band aus Roskilde hat in Dänemark eine ganz andere Popularität als in Deutschland. Die Fans stehen bereits lange vor dem Gig vor der Bühne, sodass für die Menschen, die die Band auf der Hauptbühne bis zum Ende verfolgen, kaum ein Durchkommen ist.
Was kosten Bier und Co.?
Das Alkohol in Dänemark teuer ist, ist so neu wie die Tageszeitung von vergangener Woche. Für den halben Liter Bier sind 50 DKK (circa 6,70€) fällig und bezahlt wird ausschließlich mit Karte. Der vegetarische, vegane oder fleischige Burger liegt bei 95 DKK, die Portion Pommes bei 50 DKK. Knapp sieben Euro für einen halben Liter Bier ist kein ungewöhnlicher Bierpreis auf einheimischen Festivals. So viel teurer ist Dänemark im Vergleich nicht. Wartezeiten an den Ständen gibt es kaum und englisch spricht in Dänemark jeder. Das Publikum ist bunt gemischt. Junge Fans sind genauso auf dem Gelände unterwegs wie Silberrücken, die sich vor allem auf Bands wie MR. BIG oder U.D.O. freuen.
Ein Blick zum Merchstand auf dem Jailbreak. 300 DKK (circa 40 €) kosten im Schnitt die T-Shirts. Für ein Festivalshirt ist das ein stolzer Preis. Bandshirts liegen zwischen 250 DKK und 300 DKK. Des Weiteren sind Stände mit Vinyl und Bandshirts zu finden, die nicht auf dem Festival spielen. Hier liegt das Shirt bei 175 DKK. Der Preis für Vinyl ist unterschiedlich. Es gibt aktuelle Scheiben von zum Beispiel BAEST, aber auch das DIGGER-Album „Stronger Than Ever“ liegt für 150 DKK zum Kauf bereit. Möchte jemand GRAVE DIGGER als BON-JOVI-Variante hören?
Für ein Rock & Metal Festival gibt es sehr viele Sitzgelegenheiten. Das führt dazu, dass viele Fans die Bierzeltgarnituren nutzen und die Sitzplatzbereiche gefühlt in einen Biergarten verwandeln. Dazu ist die Hauptbühne in einer Senke zu finden, sodass von fast allen Positionen hervorragende Sicht auf das Geschehen der Hauptbühne besteht. Die kleine Anhöhe rechts vor der Bühne ist während der Gigs dicht bevölkert. Ein Sonnensegel sorgt dafür, dass die Fans, die lieber im Schatten stehen, ausreichend Schutz finden. Die Besucheranzahl lässt sich schwer schätzen. Das Publikum wechselt mehrfach, aber viel mehr als circa 1.500 Menschen befinden sich auch bei den Headlinern nicht vor der vor der Hauptbühne.
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