Dreamlike Horror - Delightful Suicides

Review

DREAMLIKE HORROR nennt sich das 1999 gegründete Projekt der beiden von der Black Metal Band ANCIENT bekannten Musiker Deadly Kristin und Aphazel. Inzwischen sind DREAMLIKE HORROR zu Deadly Kristins Hauptband avanciert, und so konnte nun mit „Deligthful Suicides“ ein spannendes Debüt veröffentlicht werden. Die Musik selbst ist eine düstere Mischung aus (Black) Metal, Gothic, Ambient, Industrial und Horror-Soundtrack. Die beiden Musiker entführen uns in eine fremde Welt und bauen gekonnt ein wahres Horrorszenario im Kopf des Hörers auf. Es öffnen sich tiefe Abgründe, eine wahrhafte Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Intro „Nighthunt“ beginnt mit Spinettklängen und baut somit schon mal die schauderhaft düstere Atmosphäre alter Horror Klassiker auf. Mit „The House That Breathes With Ghosts“ setzt dann erstmals sphärischer weiblicher Gesang ein, welcher mit viel Hall passend unterlegt ist. Bombast-Keyboards steigern die Stimmung. Das Flüstern erinnert ein wenig an CRADLE OF FILTH, auch eine Violine ist zu vernehmen und verleiht dem Stück zusammen mit den Piano-Klängen eine unglaubliche Tiefe. Die Percussion unterstützt die Dynamik und kann Akzente setzen. Weiter geht es mit „Moonshine“, in welchem entrückte Keyboardklänge zusammen mit einer weiblichen Flüsterstimme zu hören sind. Der Song „Damien“ wird durch Drumcomputer eingeleitet. Der männliche, verzerrte Gesang zusammen mit den einsetzenden Gitarren und den Samples, welche einen gewissen Industrial-Touch aufweisen, lassen an THE KOVENANT erinnern. „A Solitary Moment“ wird von langsamen Pianoklängen eingeleitet. Zusammen mit dem weiblichen Gesang wandelt sich der Track zu einem schönen Gothic-Song, mit schleppendem Rhythmus und teils Sprechgesang. Das Stück „The Labyrinth Of Qena“ scheint eine vertonter Nervenkitzel zu sein und kommt gänzlich und Gesang aus. Eine schnelle, sich in die Gehörgänge festsetzende Keyboardmelodie dominiert den Song. Nach knapp zweieinhalb Minuten wähnt man sich schon am Ende des Labyrinths, die Melodie wird langsamer und verstummt, ehe sie wieder erneut plötzlich beginnt. Eine flüsternde Stimme leitet „La Vendetta“ ein, es folgt die Gitarre mit fettem Rhythmus-Riffing. Dies ist das einzige Stück, in welchem auch Double-Bass zu vernehmen ist. Weiter geht es mit der traurigen Melodie in „Your Laying Body“, in welcher sich weiblicher und männlicher Black Metal Gesang abwechseln. Vom Songaufbau und der Darbietung erinnert mich das Stück an PROFANUM. „Wedding In Horror“ wird von einer Kirchenorgel getragen, plötzlich setzen laut Gitarren ein mit fettem Rhythmus und männlichem Black Metal Gekreische. Eine ungeheure dynamische Steigerung! Der Song „The Owl’s Secret“ scheint wohl der Ruhepol des Albums zu sein und hat eher was von einem Filmsoundtrack, wenn auch etwas belanglos. Dafür entschädigt „Delightful Suicides“ mit feinem Piano, Violine und mit viel Hall versehener, weiblicher Stimme. Abgeschlossen wird der Opus mit „Funeral March“ von Chopin, welches ja auch schon CANDLEMASS coverten, in einer wundervollen Interpretation. Der Sound des Albums ist auch mehr als nur gelungen, alles ist sehr transparent. Grandioses Teil!

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03.08.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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