Nach welchem Land könnte wohl eine Band benannt sein, die atmosphärischen Prog-Metal mit Tiefgang macht, zudem noch Black sowie Death Metal-Elemente in ihre Musik mit einfließen lässt und teilweise sehr in die Ambient-Ecke stiert? Das Land von dem ich spreche weist neben einer unglaublichen Naturkulisse die dünnste Erdkruste auf der nördlichen Erdhalbkugel auf und glänzt mit solch kuriosen Gestalten wie Björk oder einer eigenen Ministerin für Trolle und Naturgeister. Klingt strange? Tja, so ist Island! Die Bonner Untergrundband ISLAND liefert mit ihrem gleichnamigen Minialbum eine grundsolide Leistung ab und überzeugt durch Abwechslung und handwerkliches Geschick. Die Gitarren sind sehr druckvoll und treibend und der zweistimmige Gesang wechselt zwischen Clean-Vocals und tiefen Black Metal Throats, wobei die Clean-Stimme aber stets dominiert. Das Album ist zwar in Eigenregie im Proberaum aufgenommen worden, das heißt der Sound bricht ab und zu mal aus, aber die Platte vermittelt dieses gewisse Demofeeling – eine Art Aufbruchstimmung. Das Chaos welches anfangs über den Zuhörer hereinbricht, löst sich alsbald in einer positiven Spannung auf, die die ganze Zeit über anhält. Das Atmosphärische breitet sich vor dem Zuhörer aus wie ein riesiger Klangteppich – es ist überaus interessant festzustellen, wie anfängliche Abneigung in Interesse und aktives Zuhören umschlägt. Man wird regelrecht vom Gesang mitgetragen, während hypnotisch donnernde Blastbeats ihr Übriges tun. Bei ISLAND steht die Musik ganz klar im Vordergrund und die Lyrics werden eher hinten angestellt. So kommen zum Beispiel auf einen achtminütigen Song lediglich drei Zeilen Text. Abschließend ist zu sagen, dass ISLAND mit ihrem Minialbum sicherlich bald ein Label an ihrer Seite haben werden, welches sie tatkräftig in ihrem Schaffen unterstützt. Auf ihrer Internetadresse ist die Platte für den moderaten Preis von 5 Euronen zu haben. Reinhören ist Pflicht!
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