Nicht vielen neu gegründeten Bands gelingt es noch vor Release eines Albums sogleich einen Deal bei einem namhaften Label an Land zu ziehen und so sofort Aufmerksamkeit auf internationaler Ebene zu erhalten. ELDKRAFT aus Schweden hatten das Glück, schon mit ihrem Demo niemand geringerem als PRIMORDIAL-Macher A.A. Nemtheanga ins Auge zu fallen, der sie prompt über sein eigenes Label Poison Tongue an Metal Blade Records vermittelte. Dort erscheint nun ihr Debüt “Shaman”.
Doch ELDKRAFT, bestehend aus Musikern, die vormals bei u.a. ODHINN und IN BATTLE aktiv waren, hätten mit ihrem außergewöhnlichen Sound wahrscheinlich auch ohne die Hilfe des Iren schon bald das Interesse der Black und Pagan Metal-Szene auf sich gezogen. Dies liegt nicht nur an den stampfenden und mitreißenden MITHOTYN-Riffs, z.B. in “Gammal Krigare” oder “Fates Door”, die sich sofort ins Ohr brennen, oder den verschroben atmosphärischen, düster-rockigen Passagen, die den Hörer einnehmen, ja fast hypnotisieren, und eine knisternde, pulsierende Spannung erschaffen. Wirklich beeindruckend und besonders ist an ELDKRAFT der Gesang, der Erinnerungen an gleich mehrere grandiose skandinavische Stimmen erwachen lässt. Da gibt es etwas VINTERSORG zu hören, etwas ISENGARD, versehen mit einer starken, rauen eigenen Note, an die sich die Ohren zunächst nicht so recht gewöhnen wollen, die man nach und nach aber nur umso mehr ins Herz schließt und die den Kompositionen ein hohes Maß an Markanz und Wiedererkennungswert verleiht.
Doch “Shaman” wirkt leider auch an vielen Stellen unausgereift und erweckt den Eindruck, als seien die Songs zu schnell entstanden und aufgenommen worden. Einige Ideen werden nicht zu Ende gedacht, das Potenzial manch anderer nicht ausgereizt. Auch findet sich ab der Hälfte des Albums hier und da auch etwas Füllmaterial auf dem Album, was bei einer Spielzeit von fast einer Stunde gar nicht hätte sein müssen.
“Shaman” stellt uns ELDKRAFT vor. Zeigt, was sich die Schweden auf die Fahnen geschrieben haben und wohin sie wollen. Angekommen sind die drei Musiker jedoch noch nicht ganz, lassen aber ihr nächstes Werk mit großer Spannung und Hoffnung erwarten. Nichtsdestotrotz sei Fans der genannten Bands wärmstens empfohlen, “Shaman” eine Chance zu geben und die Band im Auge zu behalten.
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