An sich sind sie längst keine Neulinge mehr – die Italiener EYECONOCLAST können schließlich auf elf Jahre Bandgeschichte, diverse Demos und EPs sowie ein Full-Length-Album („Unassigned Death Chapter“ von 2008 bzw. 2010) zurückblicken. Und dennoch kann man im Hause EYECONOCLAST keinen großen Durchbruch verzeichnen – was sich nun vielleicht ändern könnte, denn zum einen hat man mit Prosthetic Records nun einen doch einigermaßen bekannten Namen im Rücken, zum anderen hat sich in den letzten fünf Jahren bei der Band auch in Sachen Songwriting so einiges getan, wenn man der Bewertung des 2008er-Werkes durch den Kollegen Scheurer Glauben schenken will. Der kritisierte nämlich die fehlende Nachvollziehbarkeit und Eingängigkeit, die fehlenden Ohrwürmer – ich selbst habe „Unassigned Death Chapter“ zwar nicht gehört, aber auf „Drones Of The Awakening“ fehlt es definitiv nicht an Eingängigkeit. Schön, dass die Band die Zeit zwischen den Alben scheinbar genutzt hat, um an sich zu arbeiten.
Gespielt wird noch immer eine Mischung aus Melo Death und klassischem Thrash Metal, wobei das Tempo gerne ordentlich angezogen wird, aufgrund des enorm versierten Schlagzeugspiels und der auch nicht immer ganz unfrickeligen Riffs und Leads kommt dazu ein gewisses Tech-Death-Flair auf. All das war ja anscheinend auch schon auf dem Vorgängerwerk der Fall – soweit also alles beim Alten. Womit „Drones Of The Awakening“ jedoch bestechen kann, ist die Mischung aus komplex und klar, aus verfrickelt und eingängig as fuck: Da fragt man sich im einen Moment noch, wie viele Tentakel der Schlagzeuger wohl haben mag, da kommt im nächsten Moment auch schon ein Ohrwurmriff zum niederknien um die Ecke – so entsteht bei EYECONOCLASTs neuestem Streich eine sehr schöne Dynamik aus sehr technisch und präzise-einfach, aus kopflastigen Momenten und purer Eingängigkeit, aus zugänglichem Midtempo-Gedonner und Hochgeschwindigkeitseskapaden.
Dabei fällt es schwer, einen Song wirklich hervorzuheben – vom Opener „Proclaiming From Dead Dimensions“ über das High-Speed-Ungetüm „Rise Of The Orgamechanism“, über das eher gemäßigte „Hallucinating In Genetic Disarray“ bis hin zum abschließenden, besonders stark von klassischem Thrash-Riffing beeinflussten Gewitter „Executioner (Slayer Of The Light)“ – EYECONOCLAST haben wirklich so manches Schmankerl und eigentlich keinen wirklichen Ausfall dabei. Einziger Kritikpunkt wäre eventuell, dass sich das Organ von Sänger Giuseppe Di Giorgio im Vergleich mit dem instrumentalen Teil des Albums auf Dauer als ein wenig eindimensional entpuppt – letztlich fällt das aber für mich nicht so sehr ins Gewicht, als dass es einen größeren Punktabzug rechtfertigen würde. Wer auf melodisch und technisch kann, sollte sich mal an EYECONOCLAST heranwagen. Tipp!
Kommentare
Sag Deine Meinung!