The Haverbrook Disaster - Weather The World

Review

Wer in der Vergangheit fleißig moderne Hardcore-Bands wie STICK TO YOUR GUNGS, FIRST BLOOD oder auch HUNDRETH verfolgt hat, wird schon mal auf THE HAVERBROOK DISASTER gestoßen sein. Die fünf Jungs, die anders als all ihre musikalischen Vorbilder aus unserem schönen Heimatland kommen, verbrachten die letzten Jahre nämlich ausgiebig damit, Dutzende Bands auf Tour zu supporten, nebenbei noch zwei Demos und eine hochgelobte LP zu veröffentlichen und stellen uns jetzt mit „Weather The World“ ihre zweite Langrille ins Haus, die es mächtig in sich hat.

Die Zutaten der elf Tracks sind altbekannt, peitschender Uptempo-Hardcore, viele dicke Breaks und durch die Bank starke Hooklines und Refrains, die einem immer wieder Bilder einer wild mitsingenden Meute vor der Bühne in den Kopf treiben. Fronter Andreas Villhauer kämpft sich im Gegensatz zu vielen Genre-typischen, tiefen Bollo-Stimmen ständig durch die hohen Tonlagen, er krächzt und kreischt, singt und schreit und gibt damit ein emotionales Spektrum wieder, das seinesgleichen sucht. Doch nicht nur stimmlich wird auf „Weather The World“ Abwechslung geboten, auch die Songstrukturen unterliegen keinem starren Schema: „04 264“ oder „Rich Heart II“ gehören zum Beispiel zu den melodischeren Tracks des Albums, die cleanen Refrains gehen sofort ins Ohr, perfekt gemachter Hardcore der neuen Schule, ohne dabei verweichlicht zu wirken. Im Gegensatz dazu gibt es beispielweise bei „Cold Wind“ oder „Epitaphs Become Meaningless“ einen harten, modernen und teils punkig angehauchten Sound, der oft an neuere TERROR erinnert und so ziemlich jeden Moshpit zum Kochen bringen dürfte. Diese Klasse zieht sich dann durch alle elf Tracks des Albums, und als ganz besonderes Highlight gibt es bei der Hardcore-Hymne „The Chosen Few“ noch kräftige Unterstützung von Jesse Barnet, seinerseits Fronter von STICK TO YOUR GUNS.

Abgerundet wird das Ganze noch von dem fetten, modernen Sound des Albums, der den Pitchback Studios und dem Mastering von Brian Hood zu verdanken ist. „Weather The World“ liegt qualitativ deutlich über den Outputs, die die deutsche Hardcore-Szene zuletzt hervorbrachte und ist ein durchweg gut gemachtes, modernes Hardcore-Album. Jeder, der eine der bereits genannten Bands in seinem persönlichen Geschmacks-Portfolio hat, sollte hier auf alle Fälle mal reinhören, es lohnt sich!

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02.05.2013

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