Bellend und knurrend durchdringt die Stimme von Steve Tinnon bei „Castle In The Sky“ die Gehörgänge. Eine Gitarrenwand baut sich auf, umhüllt von den düsteren Vocals des Fronters. WITHIN THE RUINS sind mit „Phenomena II“ zurück und das mit einer unerschöpflichen Kraft, die direkt zubeißt.
„Phenomena II“ beißt zu
Das Quartett aus Massachusetts verspricht für den neuen Release eine hörbare Weiterentwicklung. Alles, was wir bisher hören, ist eine enorme Wut, die die Band auf die Menschheit loslässt. Im Vordergrund stehen immer wieder die ausgedehnten, von Drums und Gitarren getragenen, Instrumentalparts. Dadurch geraten die Lyrics oft in den Hintergrund. Fronter Steve Tinnon kämpft sich mit seiner tiefen Stimmlage immer wieder durch die dichten Gitarrenriffs und schafft Momente, in denen seine kraftvollen Vocals genau in die Magengrube treffen. Die Einschläge kommen leider viel zu selten. Das Tier am Drumkit, Kevin McGuill, knüppelt dagegen so brachial, als ginge es um Leben und Tod. McGuill zuckert jeden Song mit gehörigem Druck und enormer Antriebskraft. Sehr lecker!
Zuviel Speck auf den Rippen
WITHIN THE RUINS sind wild unterwegs und verrennen sich gelegentlich in diffusen, endlosen Gitarrenensoli. Aber warum überfüttert die Band die einzelnen Tracks dermaßen? Weniger ist vielleicht manchmal tatsächlich mehr.
WITHIN IN THE RUINS erfüllen nicht die Erwartungen
WITHIN THE RUINS drehen bei „Phenomena II“ ordentlich auf und rutschen immer weiter in progressivere Gefilde ab. Das beste Beispiel für die eingeschlagene Richtung ist der Song „Level 12“ – die rasant-groovende Instrumentalnummer ist Progressive Metal pur. Aber die Metalcorer kreieren damit nur wenige, spezielle Augenblicke – der Erinnerungseffekt bleibt komplett aus. „Phenomena II“ verschwimmt im Ohr zu einer mächtigen Einheit, die aber ein nuanciertes Songwriting vermissen lässt. Es fehlt an Individualität, die bei den Kollegen AFTER THE BURIAL oder LAMB OF GOD viel präsenter ist. WITHIN THE RUINS machen Fans mit ihrer Scheibe sicherlich glücklich, bleiben jedoch hinter den Erwartungen zurück.
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