Craar - In Solitary Minds

Review

Aus Belgien stammen die im (natürlich) Winter 2009 gegründeten CRAAR, welche im Januar in Eigenregie ihr Debütalbum „In Solitary Minds“ im schicken Digipak veröffentlicht haben. Ursprünglich startete alles als kleines Ein-Mann-Projekt, inzwischen ist die Band zu einem Trio angewachsen. CRAAR spielen atmosphärischen Depressive/Suicidal Black Metal und waren mit dem ebenfalls hier enthaltenen Stück „Wasted Seeds“ auf dem „Face Your Underground Vol. 10“ Sampler vertreten.

Der Black Metal von CRAAR ist recht rau und fast schon primitiv gehalten. Typisch todtraurig melodisch sägende, dünn klingende Gitarrenwände wechseln sich dynamisch mit ruhigen Passagen wie wohldosierten Akustikparts ab, die Geschwindigkeit pendelt zwischen schwarzmetallisch rasend bis zu doomig schleppend, die Schlagzeugbeats sind recht einfach gehalten, dazu morbider, verzweifelt wirkender Kreischgesang. Die Atmosphäre pendelt dabei zwischen Melancholie wie im getragenen, sorgenschweren und sehr harmonischen „Eye-Solation“ und purer Niedergeschlagenheit wie in „Endless Trail Of The Mind“. Dabei klingt das Ganze recht vertraut, CRAAR bedienen sich mal mehr, „Covetousness“ atmet doch stark die Stimmung alter KATATONIA, mal weniger an großen Genre-Vorbildern wie den frühen SHINING oder FORGOTTEN TOMB. Eigene Akzente können die Belgier also noch nicht setzen, und so wirkliche herzergreifende Stücke sind ihnen auch nicht gelungen, wenngleich das Niveau doch schon deutlich überdurchschnittlich ist. Für Fanatiker dieser Stilrichtung sicherlich interessant, alle anderen greifen besser zu den bekannten Meisterwerken des Genres.

17.04.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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