Bloodlights - Stand Or Die

Review

„Nach dem Spiel Ist vor dem Spiel“ dürfte sich auch Captain Poon einst gedacht haben, als er nur wenige Monate nach dem offiziellen Ende von GLUECIFER mit BLOODLIGHTS sein neues Unternehmen vorstellig machte. Nachvollziehbar ist diese kurzfristige Entscheidung im Nachinein nicht zuletzt deshalb, weil GLUECIFER auch nicht gerade zu den Faulpelzen der Szene gezählt werden konnten und man dem „Captain“ generell nachsagt, ein ungemein umtriebiger Kerl zu sein.

Inwiefern für vorliegendes dritte Album seines aktuellen Betätigungsfeldes nun die bekannte Geschichte betreffend „Make It Or Break It“ zutreffen wird, bleibt zwar erst einmal abzuwarten, an der Hingabe und der Kompromisslosigkeit mit der Boon und seine Mitstreiter ihren räudig-rotzigen Mix vortragen, kann es jedenfalls nicht liegen und abgesehen davon dürfte es wohl kaum eine Menschen auf diesem Erdball geben, den das weniger tangiert als den Captain selbst. Dennoch dürfte der gute Mann mit seinem erneut simplen wie effektiven, jedoch wuchtiger denn je vorgetragenen Material zunächst nicht wirklich zufrieden gewesen sein, denn man sagt, er hätte das Album kurz vor der ursprünglichen Fertigstellung nahezu vollständig überarbeitet und sogar jede Menge an Material verworfen und die übriggebliebenen Songs kurzum neu arrangiert, um zu einem raueren Klangbild zu gelangen.

Das ist definitiv gelungen, denn „Stand Or Die“ rotzt und spuckt permanent rohen, urwüchsigen Rock und Punk aus den Boxen, wodurch einmal mehr unter Beweis gestellt wird, dass sich die BLOODLIGHTS einen Teufel um etwaige „aktuelle“ Strömungen scheren und auf alles was irgendwie an „Zeitgeist“ klingt, urinieren. Gut so, denn dadurch gibt es erneut knietief im frühen Punk verankerte Rotz-Rock-Hämmer zu bestaunen, die allesamt jedoch – Trommelwirbel – nunmehr besser ins Gehör flutschen als zuvor und sich obendrein auch sofort mitgröhlen lassen. Dabei erinnern die Burschen zwar bisweilen nun doch ein klein wenig an die ehemalige Band ihres Initiators, viel stärker aber lassen sie uns wissen, dass MOTÖRHEAD für ihre musikalische Entwicklung ebenso wichtig gewesen sind, wie die SEX PISTOLS, die RAMONES, THE DAMNED oder auch IGGY POP & THE STOOGES, AC/DC und ROSE TATTOO.

Kurzum: Es rockt, pogt und rotzt kräftig auf „Stand Or Die“, auf die Live-Umsetzung darf man sich heute schon freuen und bis dahin die Kehlen ölen!

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29.04.2013

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