Hier liegt einmal etwas nicht so Alltägliches vor mir auf den Tisch. Progressiver Black Metal aus der Slowakei. DISLOYAL nennen sich die Schurken und schon seit über 20 Jahren treiben die Herren um Komora, Kopf und Gründer der Kapelle, ihr Unwesen. Aufgrund von vielen Besetzungswechseln kam es immer wieder in Verlauf der Zeit zu Problemen, welche DISLOYAL aber letztendlich mit der Veröffentlichung von „Nineth Gate“ behoben zu haben scheinen. Desweiteren ist das Line-Up momentan so beständig, dass DISLOYAL auch des Öfteren Live auf der Bühne bewundert werden kann. Doch nun zur Musik.
Finster sind die ersten Töne und schleppend bewegen sich DISLOYAL irgendwo zwischen angeschwärztem Doom und Dark Metal. Der Gesang wirkt diabolisch verzerrt und kratzt aus den Boxen. Dabei erzeugen die Slowaken eine düstere apokalyptische Atmosphäre, welche durch den Einsatz des Keyboards und der negativen und zugleich melodischen Riffs verstärkt wird. So weit so gut, aber irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen. „Nun gut, langsame Start-Nummer, dann geht es ab jetzt bestimmt auf die Rübe“, waren meine Gedanken. Doch leider lässt sich während der ganzen Stunde „Nineth Gate“ keine Steigerung oder Abwechslung finden. Und da findet sich leider das Haar in der Suppe. Ohne Tempowechsel, ohne Blastbeat, ohne Emotionalität, einfach nur benebelnd tropft die zähe Masse aus den Boxen. Nach wenigen Liedern wirkt die Darbietung eher ernüchtert langweilend. Die Fähigkeiten an den Instrumenten bleiben DISLOYAL dem Hörer hingegen nicht schuldig. Ganz im Gegenteil weiß gerade der Bassist zu beeindrucken, doch bleibt noch immer dieser fade Beigeschmack. Das Arrangement der Lieder wäre hier der hauptsächliche Kritikpunkt. Eigentlich schade, da einige einzelne Passagen echt überzeugend sind, doch zu schnell im Brei untergehen.
DISLOYAL haben eigentlich alle Zutaten und die Fähigkeiten für ein interessantes und spannendes Black Metal Album, aber auf „Nineth Gate“ will die Umsetzung einfach nicht so recht zusammenpassen. Mit weiterer Erfahrung beim Arrangement der Lieder und etwas mehr Abwechslung ist DISLOYAL in nächster Zeit auf jeden Fall eine ordentliche Platte zuzutrauen. Aber „Nineth Gate“ ist es leider noch nicht.
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